Bienenwabe

Beitragsseiten

Vereinschronik des Imkervereins Reutlingen e.V.

Die Chronik ist nach Jahren absteigend sortiert.


2004

02.03.2004  Zeitungsbericht Schwäbisches Tagblatt.

LEBENSMITTEL / Imker bangen um ihre Existenz

Nur Bienen ist die Gentechnik egal

REINER RUF

Der Einsatz der Gentechnik in der Landwirtschaft stellt die Imker im Südwesten vor schier unlösbare Probleme. Viele sehen sich in ihrer Existenz bedroht, denn gentechnikfreien Honig wird es nicht mehr geben, wenn auf Rapsfeldern genveränderte Pflanzen wachsen.

STUTTGART • Die Unsicherheit ist groß in der Welt der Bienenzüchter und Bienenhalter, und dieser Kosmos reicht weiter, als der Laie zunächst annimmt. Rund 16.000 Imker gibt es in Baden-Württemberg ausweislich der Regierungsantwort auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Jürgen Walter, wobei statistisch nur erfasst ist, wer einem Imker-Verein angehört. Sie sind von der Nutzung der Agrar-Gentechnik unmittelbar betroffen. Denn ein Bienenvolk beweidet eine Fläche von 30 bis 160 Quadratkilometern. Laben sich die Bienen zur Rapsblüte an deren besonders leckerem Nektar, so machen sie keinen Unterschied zwischen Pflanzen mit und ohne gentechnisch verändertem Erbgut.

Gentechnikfreien Honig wird es dann nicht mehr geben. Nach Einschätzung des Landesagrarministeriums auch dann nicht, wenn sich Landwirte lokal oder gar regional auf einen Gentechnik-Verzicht verständigten. Darin erkennt auch das Ministerium ein Problem: „Honig gilt bei Verbrauchern als ein naturbelassenes Produkt und hat dadurch ein besonderes Image." Der Deutsche Berufsimkerbund sieht nun seine Klientel in der Existenz bedroht. Dabei verweist er auf die kanadischen Kollegen, deren Rapshonig Pollen 30 Prozent Gentechnik-Erbgut aufweist und deshalb zum Ladenhüter wurde. Ob Honig überhaupt unter die Kennzeichnungspflicht der EU fällt, ist laut Agrarministerium noch nicht klar.

Als tierisches Veredelungsprodukt könnte er von der Deklarierung verschont bleiben, was den Erzeugern aber auch nicht hülfe. Im Gegenteil: Der Verdacht der Verbraucher auf Verunreinigungen bliebe unausgeräumt. Kommt es zur Kennzeichnungspflicht, ist offen, ob der Schwellenwert von 0,9 Prozent für den Honig oder „nur" für die im Honig enthaltenen Pollen gilt. Hans-Ulrich Waiblinger vom Chemischen Untersuchungsamt Freiburg hält Letzteres keineswegs für abwegig. In diesem Fall, so ist zu erwarten, erhielten viele Honig-Gläser den Gentechnik-Stempel.

Die dafür nötige Labor-Analyse geht ins Geld. Die meisten Imker, sagt der Rottenburger Bio-Imker Jürgen Binder, kommen auf eine Jahresernte von 500 Kilogramm Honig. Dafür erlösen sie 1.500 Euro. Allein 500 Euro müssten sie davon für die Laboranalyse aufwenden. Binder ist nicht nur Bio-Imker, sondern mit 500 Bienenvölkern auch einer der wenigen Berufsimker im Land. Koexistenz der Landwirtschaft mit und ohne Gentechnik kann es für ihn nicht geben. Er muss Honig mit 0,0 Prozent Gentechnik produzieren. Ihm geht es an die nackte Existenz. Auf lange Sicht hin sieht Binder auch die Bestäubung der Pflanzen in Landwirtschaft und freier Natur in Gefahr. Denn hören die Berufsimker auf, sagt Binder, „fällt die Hälfte der Bienenvölker weg".


2003

15.02.2003   Februar Schnittkurs mit Bodo Kablau bei Dieter Kalbfell

Am Samstag trafen sich einige Imker bei sonnigem Winterwetter zu einem Schnittkurs für Obstbäume beim Imkerkollegen Dieter Kalbfell in Betzingen. Fachwart Bodo Kablau leitete den Schnittkurs und seine Aussage war: Nicht schnippeln, sondern schneiden. Ein guter Kronenschnitt hat Auswirkungen auf die Gesundheit der Bäume. Weil lichte Baumkronen schneller abtrocknen, bieten sie dem Obstschorf und anderen Pilzkrankheiten keine oder kaum Entwicklungsmöglichkeiten. Auch an älteren Obstbäumen zeigte Bodo was man schneiden oder sägen muss, um die Triebfähigkeit der Bäume anzuregen. Am Ende der Unterweisung war man sich einig, dass man sich am gleichen Ort im August zum Sommerschnitt treffen wird. 

14.03.2003   Hauptversammlung in der Gutsgaststätte Alteburg in Reutlingen

Wahlen 

Die Wahl wurde von Klaus Kühbauch und Veronika Hübner durchgeführt.

  1. Vorsitzender Der bisherige erste Vorsitzende Jens Kaiser stellte sich wieder zur Wahl und wurde auch gewählt.

Beisitzer Beisitzer Karl Bortot und Fritz Bauer stellen sich wieder einer Wahl und sie werden per Handzeichen einstimmig wiedergewählt.

Kassenprüfer Die seitherige Kassenprüferin Sigtrud Kienle steht für dieses Amt nicht mehr zur Verfügung. Ihr sei für ihren Einsatz recht herzlich Dank gesagt. Als Vorschlag kommt von der Versammlung: Sabine Schultz, Mössingen – Öschingen. Sie wird durch Handzeichen einstimmig als Kassenprüferin gewählt.           

26./27.04.2003   Württembergischer Imkertag

Zahlreiche Vorstände und Vertreter der 103 Bezirksvereine konnte der Vorstand Anton Reck beim Württembergischen Imkertag in Schramberg begrüßen. Es war eine etwas getrübte Stimmung wegen der vielfach beklagten Völkerverluste im Herbst und Winter. Auch die Gastredner gingen auf diese Probleme ein. Auf einen  Nenner gebracht sagten sie: Wenn man nach vorne schaue und die Bestände wieder aufbaue erreiche man am meisten. Auch dieses Jahr beschäftigte sich Anton Reck in seinem Tätigkeitsbericht vorwiegend mit dem anhaltenden Mitglieder- und Völkerschwund. Der Landesverband hatte am Jahresende 2002 102 Mitglieder oder 1,1 % weniger als im Jahre zuvor. Die Völkerzahl ging um 2,6 % auf 89 623 Völker im Verbandsgebiet zurück. Hier betonte er nochmals wie wichtig die Mitgliederwerbung ist.

Die Finanzlage ist alles andere als gut, so hat man im Jahr 2002 einen größeren Verlust zu verzeichnen. Ursachen dafür sind die gestiegenen Kosten und die geringen Einnahmen. Auch im Jahr 2003 wird es bei sparsamer Haushaltsführung keinen Gewinn geben, so dass die Hauptversammlung im Jahr 2004 über weitere Maßnahmen entscheiden muss. Beanstandungen bei der Rechnungsprüfung gab es nicht. Die Abstimmung über die Entlastung war einstimmig. 

01.08.2003   Monatsversammlung Sommerschnittkurs in Betzingen

Nachdem man beim Winterschnitt schon festgelegt hatte, dass ein Sommerschnitt durchgeführt werden soll traf man sich nun nochmals unter der Leitung Fachwart Bodo Kablau auf dem Grundstück von Dieter Kalbfell.

Der Sommerschnitt stellt eine ergänzende Maßnahme zum Winterschnitt dar. Bei diesem Schnitt entfernt man gleichzeitig Blätter und damit die Assimilationsfläche, was bei starkwachsenden Bäumen im nächsten Jahr zu einem erwünschten schwächeren Austrieb führt. Bei dieser Unterweisung wurde nicht nur geschnitten, sondern die noch nicht verholzten, nach innen wachsenden oder steil nach oben wachsenden Wassergeschosse herausgerissen. Diese Anwendung gab bei den Teilnehmern Anlass zur Diskussion, weil der Eingriff und das Ergebnis im ersten Moment recht brutal erscheint. Doch die Wundheilung ohne Nachbehandlung ist hervorragend. Zusammenfassend sei angeführt, dass durch einen fachgerechten, überlegten Sommerschnitt die Fruchtentwicklung und Holzreife wesentlich gefördert werden. 

21.09.2003   Schlusstag Pomologie

Bei herrlichem Wetter am Schlusstag wurde das Bienenhaus auf der Pomologie für die Besucher geschlossen. Wie aus dem Protokollbuch „Bienenhaus Pomologie“ zu entnehmen ist, ist der Besuch am Bienenhaus immer noch sehr Populär. So waren unter der Woche insgesamt 8 Kindergarten und Schulen zu Besuch. 13 Mitglieder des BV haben an 19 Sonntagen von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr Aufsicht gemacht wo im Durchschnitt doch fast 50 bis 60 Besucher kamen Aber auch nicht so erfreuliches ist zu berichten. So wurde in der Zeit vom 27.07. bis 03.08. eingebrochen. Gestohlen wurde nichts, aber die Materialschäden sind groß.  

09.11.2003   Herbstversammlung in der Gutsgaststätte Alteburg in Reutlingen

Jens Kaiser eröffnet die Herbstversammlung und begrüßt die 31 Imker und Imkerinnen, sowie Herrn Prestrich vom BV Bodelshausen. Als Referent konnte er Herr Dr. Wolfgang Ritter von der CVUA Freiburg – Tierhygiene begrüßen. Er hielt einen Vortrag über Völkerführung und Bienengesundheit im Jahreslauf.

Der Standort sei bei den Bienen sehr wichtig und sollte nach Süden offen sein. Zur Zucht eignen sich heimische Bienen sie haben sich unserem Klima angepasst. Das Bienenvolk hat ein ausgeklügeltes System gegen Krankheiten, Hygieneverhalten, erkennen und entfernen von erkrankter Brut. Die Temperatur im Zentrum der Brut beträgt 30° außen 10°. Hier darf die Wärme nicht unter 10° sinken sonst fallen die Bienen ab und gehen kaputt. Bei 12° fliegen die Bienen aus und so sollte das Flugloch dementsprechend geöffnet sein. Im Frühjahr etwas einengen um den Start zu beschleunigen. Der Aufbau der Völker ist ab März bis Juni, nicht zu schnell erweitern. Futter überprüfen, ein Volk das Futtermangel hat ist für Krankheiten stark gefährdet. In der Schwarmzeit April bis Juli sollte man die Völker schröpfen und Jungvölker bilden um das Schwärmen zu vermeiden. 


2002

15.02.2002 Hauptversammlung in der Gutsgaststätte Alteburg in Reutlingen

Eröffnung und Begrüßung

Um 20.00 Uhr eröffnete der 1.Vorsitzende die diesjährige Hauptversammlung. Sein besonderer Gruß galt dem Ehrenvorsitzenden Hans Blum, den Neu- und Jungimkern. Leider war von der Presse niemand anwesend. 

Berichte           

In seinem Jahresrückblick erwähnte der 1.Vorsitzende unter anderem die Honigschulung und den Ausflug ins Remstal. Auch der Imkerhock bei dem Kollegen Hallabrin fand große Anerkennung.           

Ehrungen

Zum ersten mal wurde vom Verein die Ehrung für 15 Jahre Mitgliedschaft durchgeführt. Insgesamt konnten 8 Mitglieder für langjährige Mitgliedschaft geehrt werden. Es waren dies im Einzelnen:

Für 50-jährige Mitgliedschaft wurden Friedrich Lange, Sedan Frankreich geehrt und zum Ehrenmitglied ernannt.

Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden Konrad Strohmaier, Gomaringen und Karl Mühleisen, Eningen geehrt und mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet.

Für 15-jährige Mitgliedschaft wurden Michael Anders Gönningen, Hermann Heinzelmann Reutlingen, Sigrun Häussermann Reutlingen, Evelyn Kaiser-Dickhof Lenzkirch und Walter Milchen Reutlingen geehrt und mit der bronzenen Ehrennadel ausgezeichnet.

Alle Jubilare bekamen noch eine Flasche Wein überreicht.

Folgende Mitglieder haben im vergangenen Jahr Dienst auf der Pomologie gemacht und bekamen als Anerkennung eine Flasche Wein überreicht: Anton Arko, Wilhelm Stengel, Hans Blum, Hermann Dommer, Sigtrud Kienle, Fritz Bauer, Karl Bortot, Manfred Haarer, Manfred Hayer, Lutz Erdmann, Jörg Boley, Karl Kruzinna und Andreas Hübner. Ihnen allen sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt. 

Wahlen

Die Leitung der Wahl wurde Frau Sigtrud Kienle übertragen. Zur Wahl stehen der Kassier und 2 Beisitzer.

Kassier Der Kassier Karl Kruzinna stellt sich wieder zur Wahl und wurde in geheimer Wahl wiedergewählt.

Beisitzer Die Beisitzer Klaus Kühbauch und Franz Schmich stellen sich ebenfalls wieder zur Wahl, es kommen keine weiteren Vorschläge und so werden sie per Handzeichen einstimmig wiedergewählt. 

26.03.2002   Beerdigung von Johannes Schempp

Am 23. März verstarb das Ehrenmitglied Johannes Schempp im Alter von 82 Jahren. Er trat am 1.1.1949 in unseren Verein ein und begleitete bis ins hohe Alter das Amt des Wanderwarts in Sonnenbühl. 1999 wurde er für 50 Jahre im BV Reutlingen geehrt. 

27.03.2002   Beerdigung von Wolfram Schwartz

Am 21. März 2002 verstarb unser langjähriges Mitglied Wolfram Schwarz im Alter von 71 Jahren. Herr Schwartz trat am 1.1.1959 in den BV Reutlingen ein und war in der Züchtergruppe und als Schriftführer von 1977 bis 1981 tätig. 

17.04.2002   Sitzung Wahlkreis 7 in der Gutsgaststätte Alteburg in Reutlingen

Walkreisvorsitzender Jens Kaiser konnte den gesamten Geschäftsführenden Vorstand des Landesverbandes begrüßen. Sein besonderer Gruß galt dem Vorsitzenden Reck.

Vom Wahlkreis waren 25 Mitglieder aus den einzelnen Bezirksvereinen anwesend. Vom BV Reutlingen waren die Herren Blum, Stengel, Schmich, Milchen und Rilling anwesend. Nach seinen Grußworten hielt der LV Vorsitzende Reck einen Vortrag über das Vereinsrecht im BGB von 1900.Die Satzung des Vereins sollte sich nach der Satzung des LV richten. Hier setzt sich der Ausschuss aus folgenden Mitgliedern zusammen. 1. Vorsitzender (allein Vertretungsberechtigt) 2.Vorsitzender, Schriftführer, Kassier, Zuchtwart, Ortsobleute. Die Satzung sollte auf dem neuesten Stand sein. Er erwähnte noch, dass zurzeit ein Zuschuss für Fortbildung in der Höhe von 80, -- € gewährt wird. Nach diesem sehr interessanten Vortrag begann Herr Klein mit dem Vortrag über Varroa. Er sprach über zugelassene und geduldete Mittel zur Varroabekämpfung. Bei Ameisensäure sei darauf zu achten, dass nur 60% Ameisensäure mit Laborqualität verwendet wird.Weiter sprach er noch über die Bestandsbuchverordnung und das Bestandsbuch. Hier sollen die Tierarzneimittel transparent, der Verbraucherschutz erhöht und das Verbrauchervertrauen erhöht werden. 

10.05.2002   Monatsversammlung in der Gutsgaststätte Alteburg in Reutlingen

Thema: „Alternative Varroabekämpfung“

Jens Kaiser begrüßte die anwesenden Imker und gab noch einige wichtige Mitteilungen bekannt.

Der Referent Herr Klaus Hampel hielt seinen Vortrag über „Alternative Varroabekämpfung„ mit Laptop und übertrug die Bilder auf eine Leinwand. Er ist an der Landesanstalt beschäftigt. Alternative Mittel sind: Kapuzinerkresse, Thymiol, Ameisensäure und Oxalsäure, wobei die beiden Erstgenannten nicht den erwünschten Erfolg bringen. Sein Vortrag über die Varroabekämpfung war sehr gut und aufschlussreich. Besonders sprach er über die Behandlung mit Oxalsäure, über die Anwendungsmethoden und deren Gefahren. Nach einer kurzen Diskussion endete die Monatsversammlung. 

11.07.2002   Fernsehsendung über das Bienenhaus auf der Pomologie

An diesem Tag strahlte das Private Fernsehprogramm RTF1 einen Beitrag über das Bienenhaus auf der Pomologie aus. Ehrenvorsitzender Hans Blum führte die Reporterin durch das Bienenhaus. Eine gute Werbung für unseren Verein und für die Bienenzucht allgemein


2001

29.01.2001   Beerdigung von Engelbert Leippert

Am 25. Januar verstarb Engelbert Leippert aus Engstingen im Alter von 72 Jahren. Er trat 1956 in den BV Reutlingen ein. In seiner über 40-jährigen Mitgliedschaft hatte er mehrere Ämter begleitet. So war er 2. Vorsitzender von 1981 bis 1985, Bienensachverständiger und im Bienengesundheitsdienst. Der Verein nahm an der Beerdigung teil. 

16.02.2001 Hauptversammlung in der Gutsgaststätte Alteburg in Reutlingen

Wahlen

Die Leitung der Wahl wurde Frau Sigtrud Kienle übertragen. Zur Wahl stehen der zweite Vorsitzende, 1 Beisitzer und ein Kassenprüfer.

Zweiter Vorsitzender Der zweite Vorsitzende Wilhelm Stengel stellt sich wieder zur Wahl und wurde in geheimer Wahl einstimmig wiedergewählt.

Beisitzer Der Beisitzer Wolfram Schwartz stellt sich nach über 25 Jahre Mitarbeit im Ausschuss nicht mehr zur Wahl. An dieser Stelle sei Wolfram Schwartz für seine Mitarbeit im BV Reutlingen recht herzlich gedankt. Für ihn wurde Manfred Hayer aus Reutlingen vorgeschlagen und einstimmig gewählt.

Kassenprüfer Anton Arko gibt das Amt als Kassenprüfer ab, dafür wird Bodo Kablau einstimmig gewählt. 

22.02.2001   Zeitungsbericht Reutlinger General Anzeiger

Einige haben »Honig geleckt«

Jahresversammlung des Bezirksimkervereins - Eine ganze Menge neuer Mitglieder

Reutlingen »So viele neue junge Leute hatten wir noch nie«, freute sich der Ehrenvorsitzende Hans Blum bei der Jahresversammlung des Reutlinger Bezirksimkervereins. Der Verein hatte im vergangenen Jahr eine ganze Menge für »Bienen-Anfänger« in seinem Veranstaltungsprogramm. Das Ergebnis: Eine ganze Reihe neue Mitglieder.

Und einer davon, Bodo Kablau, wurde dann auch gleich zum Kassenprüfer gewählt. »Wir wollten am Anfang eigentlich einfach nur mal gucken«, erzählte Kablau von dem Anfängerkurs, an dem er und die anderen neuen Mitglieder teilgenommen hatten. Zwei Völker habe dann jeder bekommen, mit denen er lernen konnte und durfte sie später behalten. Die frisch gebackenen Imker hatten dann sehr schnell »Honig geleckt« und freuen sich nun auf den Honigkurs in diesem Jahr und das erste süße Ergebnis ihres Schaffens.

Bei so viel Erfolg dieser Veranstaltungsreihe will der Verein natürlich hier weiter machen. »Auch in unserem Programm für das laufende Jahr haben wir wieder viele Vorträge für Anfänger vorgesehen«, so der amtierende Vorsitzende Jens Kaiser. Bedauerlich fand der Vorsitzende, dass es ihm nicht gelungen ist, zur 125- Jahr-Feier im Jahr 2005 den Baden-Württembergischen Imkertag nach Reutlingen zu holen. »Aber feiern werden wir auf jeden Fall«, so Kaiser und berichtete, dass bereits Gespräche mit der Stadt darüber aufgenommen wurden, das Fest in der Kemmler-Halle auszurichten.

»Das Durchschnittsalter der Imker in Württemberg beträgt zur Zeit 60 Jahre, der Mitgliederstand geht zurück«, berichtete Schriftführer Rudolf Rilling über das Ergebnis des Württembergischen Imkertags in seinem Jahresrückblick. Deshalb soll auch in Zukunft die Mitgliederwerbung Schwerpunkt im Landesverband und bei den Vereinen bleiben. Wenn die Reutlinger dann dabei weiter so erfolgreich seien wie im vergangenen Jahr, hofft Rilling, werde es möglicherweise endlich auch ein paar mehr Imker geben, die Anton Arko dann künftig auch bei der Betreuung des Bienenhauses in der Pomologie ablösen könnten. »Immer ist er es, der hin geht, wenn kein anderer Dienst macht und das war im vergangenen Jahr viel zu häufig der Fall«, so Rilling.

Für besondere Treue zum Verein wurden auch diesmal wieder eine ganze Reihe Mitglieder ausgezeichnet. Für 25 Jahre wurden Andreas Bleisch, Karl Bortot, Erich Brändle, Gerhard Kuder, Gottlieb Martinitz, Stephan Schleinzer, Herbert Thumm und Georg Harstick geehrt. Seit 40 Jahren sind Fritz Bauer, Richard Klein und Waldemar Tkotsch dabei. Die Urkunde für 50-jährige Mitgliedschaft bekamen Hans Blum und Gerhard Brendle. Wilhelm Stengel wurde für weitere vier Jahre in seinem Amt als zweiter Vorsitzender bestätigt. Neuer Beisitzer wurde Manfred Hayer. 

25.04.2001   Vorstandsitzung in der Gutsgaststätte Alteburg in Reutlingen

In der Vorstandsitzung wurde über Organisatorisches gesprochen. Entschädigung für den durch den Orkan „Lothar“ entstandenen Schaden am Wanderstand in Deckenpfronn von der Versicherung in Höhe von 12.500 DM. Der LV rechnet in Euro ab. Der BV muss ebenfalls den Beitrag auf Euro umstellen. Das soll an der Herbstversammlung, verbunden mit einer Außerordentlichen Mitgliederversammlung geschehen. 

20.05.2001   Eröffnung Bienenhaus Pomologie

Da man schon das ganze Frühjahr kein besonders bienenfreundliches Wetter hatte, war es auch am Eröffnungstag nicht besonders schön. So fanden sich nur wenige Besucher ein. Die Herren Arko und Stengel waren auf der Pomologie anwesend. 

22.06.2001   Monatsversammlung in der Gutsgaststätte Alteburg in Reutlingen

Das Aludach auf den Wanderstand in Deckenpfronn wurde von Herrn Vollmer aus Lichtenstein gestiftet. Er hätte dafür gerne einen Ableger, Franz Schmich aus Bad Urach stellt diesen zur Verfügung.

11.11.2001   Außerordentliche Mitglieder- Versammlung und Herbstversammlung in der Gutsgaststätte Alteburg in Reutlingen

Beitragsumstellung auf Euro (€)

Mit dem Jahreswechsel wird das Zahlungsmittel DM auf € umgestellt. Somit wird der Beitrag von 20, -- DM auf 10,-- € umgewandelt, ebenso die Aufwandsentschädigung der Vorstandschaft.

Der Antrag, wie er von dem Ausschuss gestellt wurde, wird einstimmig angenommen. 

Wieder ist ein Bienenjahr zu Ende. Rückblickend war das Jahr 2001 für uns Imker ein erfolgreiches Jahr was den Honigertrag betrifft. Politisch hat uns das Jahr in unserem Land den Frieden erhalten. Weltpolitisch war es ein sehr trauriges und von Katastrophen gezeichnetes Jahr. Das Jahr brachte uns auch den Abschied von der DM und das kommende Jahr die Einführung einer neuen Währung (€) europaweit. Möge uns das Jahr 2002 wieder in etwa so einen Ertrag wie 2001 bringen, aber Gesundheit für uns Imker und für unsere Bienen sind das wichtigste.

                                               Rudolf Rilling, Schriftführer im Dezember 2001 


2000

25.02.2000   Hauptversammlung in der Gutsgaststätte Alteburg in Reutlingen

Berichte           

In seinem kurzen Rückblick sprach der 1. Vorsitzende über die Veranstaltungen im vergangenen Jahr. Seit dem 09.02.2000 läuft im Kreis Reutlingen ein Anfängerkurs für Neuimker, an dem 33 Personen teilnehmen. Der Kurs wird vom Fachberater für Imkerei Amt für Landwirtschaft Münsingen Herrn Werner Geckeler geleitet. Auch an uns ging der Orkan Lothar nicht vorbei, so wurde der Wanderstand in Deckenpfronn beschädigt und einem Imker wurden 5 Völker vom Winde verweht. Weiter erwähnte er noch den Ausflug vom 20. bis 23. Juli nach Tramin zum 81. Kongress Deutschsprachiger Imker.           

Wahlen

Als Wahlleiter wurde Frau Sigtrud Kienle Reutlingen vorgeschlagen und einstimmig gewählt.

Der Schriftführer Rudolf Rilling stellt sich wieder zur Wahl und wurde in geheimer Wahl wiedergewählt.

Beisitzer Beisitzer Manfred Haarer stellt sich wieder zur Wahl und wurde einstimmig wiedergewählt. Für den verstorbenen Beisitzer Josef Metz wurde einstimmig Fritz Bauer aus Lichtenstein gewählt. 

Anträge

Die Ehrenmitgliedschaft soll von 50 Jahre Mitglied im Verein auf 40 Jahre herabgesetzt werden. Das Mitglied bezahlt dann keinen Beitrag mehr für den BV Reutlingen, die Versicherung der Völker und der Beitrag zum LV muss weiterhin bezahlt werden.

Der Antrag wurde angenommen.           

15.03.2000   Wahlkreissitzung in Mössingen

Vertreter aus 16 Vereinen und der Landesvorsitzende Herr Reck waren zur Versammlung nach Mössingen gekommen. Neben der Darstellung des Landesverbandes nach innen und außen ging es in der Sitzung auch um den Nachwuchs der Imker. Es gibt zwar Ansatzpunkte aus dem Jugendbereich, doch die eigentliche Nachwuchsarbeit sollte nach Reck in der Zielgruppe jenseits der 40 Jahre liegen. Dann, wenn das Haus steht und die Bewohner sesshaft geworden sind ist sichergestellt, dass auch die nötige Zeit zur Ausübung des Hobbys vorhanden ist. Bei den Wahlen zum Vorsitzenden des Wahlkreises wurde Jens Kaiser in seinem Amt bestätigt. Als Stellvertreter wurde Hans‑Willi Schwenk aus Münsingen neu gewählt. 

29./30.05.2000   Württembergischer Imkertag in Münsingen

Als Delegierte aus unserem Verein nahmen Jens Kaiser, Sigtrud Kienle, Margot Wolf, Fritz Bauer Anton Arko, Klaus Kühbauch, Franz Schmich teil. Nach den Grußworten gab Anton Reck Vorsitzender des Landesverbandes seinen Rechenschaftsbericht. Der Landesverband umfasst 103 Vereine mit 9.239 Mitglieder und 96.617 Völkern. Das Durchschnittsalter der Imker Württemberg beträgt 60 Jahre und jeder hat im Durchschnitt 10,5 Völker. Bei den Mitgliedern ist ein Schwund von 1,5% und bei den Völkern von 2,6%. Ein Schwerpunkt des Landesverbandes und der Vereine bleibt daher die Mitgliederwerbung. Bei den anstehenden Wahlen wurde Anton Reck wieder in seinem Amt bestätigt. Als 2. Vorsitzender wurde Heinz Dieter Klein aus Weilheim/Teck und als Schriftführerin Frau Dr. Marianne Rädle aus Balingen gewählt.

Der Landesverband hat sich eine Verbandsfahne zugelegt, diese wurde am Sonntag geweiht. Bei der Honigprämierung erreichte unser Mitglied, Klaus Kühbauch aus Gomaringen zwei 1. Preise.

08.07.2000   Tag der Imkerei in ganz Deutschland

An diesem Tag war das Bienenhaus auf der Pomologie geöffnet. Leider war der Besuch sehr schwach. Im Protokollbuch der Pomologie steht: 5 Besucher 1 Imker (Heinrich Ziegler). 

20.-23.07.2000   Ausflug nach Tramin zum 81. Kongress Deutschsprachiger Imker

Die Fahrt ging mit 14 Personen auf die Allgäuer Autobahn Memmingen Füssen weiter über Brenner, Bozen nach Tramin. Nach der Ankunft in Tramin wurden im Hotel Winzer Hof die Zimmer bezogen und dann ging man noch auf die Ausstellung.

Am nächsten Tag konnte man zwischen einem Vortrag über Kauscho und einer Dolomitenrundfahrt wählen. Der Großteil nahm bei herrlichem Wetter an der Dolomitenrundfahrt teil. Die Fahrt ging über den Karerpaß zum Karer See von dort hatte man einen herrlichen Blick zum Rosengarten, weiter durch eine wunderschöne Alpenlandschaft zum Sella Joch mit Rundblick auf die Tiroler Berge, hier nahm man auch das Mittagessen ein. Nach dem Essen fuhren wir weiter durchs Grödnertal, Wolkenstein St. Ulrich nach Kastelruth. Nach einem Blick zum Schlern über Seis, Völs, Bozen zurück ins Hotel.

Am dritten Tag machte wir einen Besuch am Lehrbienenstand in Tramin und Nachmittags besuchte man die Vorträge in der Festhalle. Ein Vortrag war über den neuesten Stand der Varroamilbe und deren Bekämpfung. Aber es gab keine neuen Erkenntnisse. Abends war ein großes Sommerfest mit Folklore Musik und Tanz. Gut 2000 Personen genossen diesen Abend bei Tiroler Spezialitäten.

Am vierten Tag trat man nach dem Frühstück die Heimreise an. Über Bozen, Meran, Taufers fuhren wir über den Fluelapaß nach Davos zum Mittagessen nach Pany. Weiter fuhren wir über Roschach, Kreuzlingen, Konstanz zur Autofähre nach Meersburg, Reutlingen. Ein gelungener Ausflug mit schönem Wetter, Vorträge über die Bienen, und eine herrliche Fahrt in die Bergwelt ging zu Ende.


1999

19.02.1999   Hauptversammlung in der Gutsgaststätte Alteburg in Reutlingen

Wahlen

Als Wahlleiter wurde Ehrenvorsitzender, Hans Blum, Bronnweiler vorgeschlagen und einstimmig gewählt.

  1. Vorsitzender Jens Kaiser stellt sich wieder zur Wahl und wurde wiedergewählt.

Beisitzer Für die Beisitzer stellten sich die alten Amtsinhaber zur Wiederwahl und so wurden die Beisitzer Karl Bortot aus Engstingen und Josef Metz aus Unterhausen einstimmig wiedergewählt. 

Anträge

Erich Hermann aus Genkingen macht den Vorschlag, wenn jemand etwas zu verkaufen hat oder kaufen möchte, eine Anlaufstelle einzurichten. Hier ist besonders von Bienenmaterial die Rede. Dieser Vorschlag wurde gutgeheißen und Erich Hermann übernimmt die Anlaufstelle. 

24./25.04.1999   Württembergischer Imkertag in Gerstetten

Von 80 Bezirksimkervereinen waren Delegierte nach Gerstetten gekommen. Aus unserem Verein waren der 1.Vorsitzende Jens Kaiser, der 2. Vorsitzende Wilhelm Stengel und Franz Schmich anwesend. Herr Reck konnte zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Wissenschaft begrüßen. Der Mitgliederstand und die Völkerzahl in unserem Landesverband ist weiterhin rückläufig, so bewirtschaften zurzeit 9380 Mitglieder insgesamt 99 176 Völker. 

30.04.1999   2. Monatsversammlung in der Gutsgaststätte Alteburg in Reutlingen

Thema an der 2. Monatsversammlung war „Varroatose in Südamerika und Europa“ mit der Referentin Pia Aumeier von der UNI Hohenheim. Frau Aumeier arbeitete im Jahr 1996 an dem Brasilianischen Bieneninstitut im Bundesstaat Sao Paulo. Ihr Ziel ist in Brasilien das verhalten der Varroa zu erforschen. Bei der afrikanisierte Biene, welche sich in Brasilien sehr stark verbreitet hat, tritt die Milbe kaum in Erscheinung. In afrikanisierte Arbeiterinnenbrut bleiben 50% der Milben unfruchtbar, in Carnicabrut 20%. Diese geringe Fruchtbarkeit hängt in erster Linie vom Wirt ab. In Uruguay ist eine Biene ähnlich der unseren und hier verhält sich die Milbe sehr moderat und in Argentinien benimmt sie sich etwa genauso wie bei uns. Dem 1½ Stunden auswendig und sehr flüssigen Vortrag folgte eine kurze Diskussionsrunde. Zum Schluss bedankte sich der Vorsitzende bei Frau Aumeier und wünschte allen eine gute Heimfahrt. 

10.07.1999   15 Jahre Gartenschau Tag auf der Pomologie

Zu diesem Anlass machten die Imkerkollegen Jens Kaiser, Anton Arko, Andreas Hübner und Wilhelm Stengel mit Frau Dienst am Bienenhaus auf der Pomologie. Für die Gäste gab es Führungen im Bienenhaus und vor dem Haus wurden sie bewirtet mit Bärenfang, Met und Honig.  

07.09.1999   Beerdigung von Josef Metz

Am 1.9. verstarb überraschend unser Mitglied Josef Metz im Alter von 73 Jahren. Er trat 1966 in den BV ein und war seit 1971 als Beirat im Ausschuss. Der Verein nahm an der Beerdigung teil. 


1998

27.02.1998   Hauptversammlung in der Gutsgaststätte Alteburg in Reutlingen

Berichte           

In seinem kurzen Rückblick sprach der 1. Vorsitzende über die starken Völkerverluste durch die Varroa. Zwischen fünfzig und hundert Prozent sind es im Land, aber auch in unserem Verein gibt es Imker, welche einen sehr hohen Verlust beklagen müssen.

Bienensachverständiger und 2. Vorsitzende Wilhelm Stengel gab einen Bericht zu der Lage am Bienenstand. Seinen Ausführungen war zu entnehmen, dass der Frühling viel zu früh eingesetzt hat. Die Wärme habe schon einige Pflanzen blühen lassen, so dass die Bienen im Januar geflogen sind und eifrig Pollen eingetragen wurden. Wenn nun nochmals eine Kälteperiode kommt, werden die Bienen im Stock bleiben um die Brut zu wärmen, dabei besteht dann die Gefahr, dass sie verhungern. 

Wahlen

Kassier Für den Kassier stellt sich wieder Karl Kruzinna aus Pfullingen zur Wahl, es kamen keine weiteren Vorschläge und so wurde er von der Versammlung in geheimer Wahl einstimmig wiedergewählt.

Beisitzer Für die Beisitzer stellten sich die alten Amtsinhaber ohne Gegenkandidat zur Wiederwahl und so wurden die Beisitzer Klaus Kühbauch aus Gomaringen und Franz Schmich aus Bad Urach einstimmig wiedergewählt. 

15.04.1998  Beerdigung von Rolf Weiss, Bronnweiler

Am 12. April verstarb unser Imkerkamerad Rolf Weiss im Alter von 63 Jahren. Er war fast 30 Jahre Mitglied in unserem Verein und bei fast allen Veranstaltungen mit dabei. Der Verein nahm an seiner Beerdigung teil. 

09.06.1998   Imkerhock bei Karl Bortot in Engstingen

Bei kühlem Wetter trafen sich viele Imker mit Ihren Familienangehörigen zum Imkerhock bei Karl Bortot in Engstingen. Die Familie Bortot hatte ein reiches Angebot an Essen und Getränke vorbereitet. Auch ein Bienenvolk wurde geöffnet, was allerdings für einige Besucher zum Nachteil war, denn die Bienen stürzten sich auf dieselben.

Für die gute Bewirtung sei der Familie Bortot recht herzlich gedankt. 

17.07.1998   4. Monatsversammlung in der Gutsgaststätte Alteburg in Reutlingen

30 Teilnehmer waren gekommen um den Vortrag von Herrn Dr. Exner über das Thema Heilmittel aus dem Bienenvolk zu hören. Er hielt einen sehr guten und aufschlussreichen Vortrag über die Heilmittel aus dem Bienenvolk, angefangen von Bienengift, Honig, über Gelee Royal Blütenpollen bis zum Propolis. Ich will nur ein paar Zitate aus seinem Vortrag bringen. Er sprach unter anderem davon, dass Bienen das einzige Insekt sind die als Nutztiere gehalten werden. Bienengift in der Pharmaindustrie auf absteigender Tendenz ist, da es bei Allergie gefährlich ist. Honig ist so wertvoll wie Gold, bei unseren Uhrahnen war er Zahlungsmittel, Süßstoff und Nahrungsmittel.

Gelee Royal Nahrung der Königin galt im Fernen Osten als Unsterblichkeit. Es ist kein Medikament sondern ein Nahrungsergänzungsmittel und wird eingenommen für Widerstandskraft, Appetitlosigkeit, Gemütsverfassung und für das innere Gleichgewicht.

Blütenpollen enthalten Eiweiß und Fett und ist ein wichtiger Nahrungsstoff der Bienen. Ein Indianer erzählte, dass man mit 25 Gramm Pollen und Wasser pro Tag überleben kann. Hat eine sehr gute Wirkung für die Darmflora, Prostata und Heuschnupfen.

Propolis ist seit Millionen Jahre in seiner Substanz nicht verändert. Es wird in Form von Salben oder flüssig verwendet. Eignet sich sehr gut für Kreislauf Atemwege und Verdauung.

Nach dem eineinhalbstündigen Vortrag gab es noch reichlich Gelegenheit an Dr. Exner Fragen zu richten.

Zum Schluss bedankte sich der Vorsitzende bei Dr. Exner für seinen aufschlussreichen Vortrag. 


1997

06.01.1997   Neujahrstreffen in der Gutsgaststätte Alteburg in Reutlingen

Zu unserem traditionellen Neujahrstreffen konnte Vorstand Jens Kaiser 30 Teilnehmer sowie den Vorstand des BV Tübingen und Mitglieder aus dem BV Böblingen und Nürtingen begrüßen. An die Anwesenden wurde das Jahresprogramm, ein Rundschreiben betreff Standorts des Bienenstandes und ein Anmeldebogen für den Ausflug verteilt. Ein Diavortrag von Wilhelm Stengel über das Jahresgeschehen fand großen Anklang.

28.02.1997   Hauptversammlung in der Gutsgaststätte Alteburg in Reutlingen

Berichte

In seinem Jahresrückblick erwähnte der 1. Vorsitzende, dass das Jahr 1996 ein schlechtes Jahr für die Imkerei war. Nach den vielen Völkerverlusten im Frühjahr, kam auch noch eine schlechte Honigernte dazu. Als herausragende Ereignisse im abgelaufenen Jahr nannte er die Hockete beim 2. Vorsitzenden Wilhelm Stengel und den Jahresausflug zur Imkerei Pfefferle, mit dem Besuch des Bienenmuseums im Münstertal.  

Wahlen

Zu wählen sind der 2. Vorsitzende Wilhelm Stengel, der Beisitzer Wolfram Schwartz und der Kassenprüfer Anton Arko. Alle drei stellen sich wieder zur Wahl. Zur Wahlleiterin wurde Frau Sigtrud Kienle bestellt und als Beisitzer die Kollegen Christian Brommer und Axel Dürr. Es kommen keine weiteren Vorschläge und so wird Wilhelm Stengel in geheimer Wahl zum 2. Vorsitzenden gewählt. Auch der Beisitzer Wolfram Schwarz und der Kassenprüfer Anton Arko werden wiedergewählt. 

19./20.04.1997   Württembergischer Imkertag in Wangen/Allgäu

Die diesjährige Hauptversammlung des Landesverbandes Württembergischer Imker e.V., Württembergischer Imkertag 1997 fand im Zusammenhang mit der 120-Jahr-Feier des Bezirksimkervereins Wangen im Allgäu e.V., in Wangen statt.

Als Delegierte aus unserem Verein nahmen der 1. Vorsitzende Jens Kaiser und Franz Schmich aus Bad Urach teil.

Aus dem Jahresbericht des LV Vorsitzenden, Herrn Anton Reck möchte ich nur über den Mitgliederstand berichten, ein großer Bericht kam ja in der Bienenpflege Ausgabe Juni. Für das Jahr 1996 waren 9.676 Mitglieder im LV registriert, das sind 183 oder 1,9% weniger als im Vorjahr. Der Rückgang ist etwas geringer als 1995, eine Trendwende ist noch nicht in Sicht. Der LV hat Herr Werner Jauss, als Obmann, zur Förderung der Imkerjugend bestellt. 

09.11.1997   Herbstversammlung in der Gutsgaststätte Alteburg in Reutlingen

Zu der diesjährigen Herbstversammlung konnte der erste Vorsitzende Jens Kaiser 40 Mitglieder begrüßen. Sein besonderer Willkommensgruß galt dem Naturfilmer, Karlheinz Baumann aus Gomaringen, Herr Georg Prestrich aus Bodelshausen, und den Neumitglieder Wiedemann und Gebhardt.

In seinem Kurzbericht nannte er als gelungene Veranstaltungen den Ausflug, den Imkerhock bei Karl Kruzinna, die Monatsversammlung mit Uli Schröfel mit dem Thema Hornissen und die Besuchstage im Bienenhaus auf der Pomologie.

Die Gomaringer Imker wollen sich bei der Schlosseinweihung vom 17.Juli bis 26.Juli mit dem Beitrag Historische Imkerei beteiligen. 

Der Naturfilmer, Karlheinz Baumann aus Gomaringen zeigte nun den Film Streuobstwiesen. In herrlichen Aufnahmen aus der näheren Umgebung führte Baumann auf, wie wichtig die Streuobstwiesen für die Natur sind. Man kann Baumann nur beglückwünschen zu diesem herrlichen Naturfilm und hoffen, dass weitere folgen.

Unter starkem Beifall bedankte sich Kaiser bei Baumann für die Vorführung dieses Filmes. 


1996

24.02.1996   Jahresversammlung Wahlkreis 7 in Balingen

Die Wahlkreisversammlung des Wahlkreises 7 fand in Balingen statt. Als Delegierte waren der 1. Vorsitzende Jens Kaiser und der 2. Vorsitzende Wilhelm Stengel.

Bei dieser Versammlung wurde unser Vorsitzende Jens Kaiser zum Wahlkreisvertreter gewählt. Er löst Den bisherigen Vertreter Herrn Guidi Klaiber ab. 

25.02.1996   Hauptversammlung im Südbahnhof in Pfullingen

Berichte

Der Vorstand gab einen kurzen Bericht und meinte, dass das vergangen Jahr für die Imker im Bezirk ein recht ertragreiches Jahr, ja man kann sagen ein gutes Honigjahr war. Konnten die Imker im Durchschnitt laut Umfrage 35,5 Kg. Honig ernten. Die Frühtracht war nicht gut, dafür war aber die Waldtracht umso besser.

Der Verein besteht zurzeit aus 149 Mitglieder diese bewirtschaften ca. 1400 Bienenvölker.

Am Samstag 24. Februar war die Jahresversammlung des Wahlkreises 7. Bei dieser Tagung wurde unser 1. Vorsitzende Jens Kaiser zum Vorsitzenden des Wahlkreises 7 gewählt. Wir gratulieren ihm zu seiner Wahl recht herzlich.

Schriftführer Rudolf Rilling verlas den Jahresbericht und Kassier Karl Kruzinna gab den Kassenbericht, welcher auch in diesem Jahr eine leichte Zunahme aufweist.

Kassenprüfer Anton Arko bestätigte eine einwandfrei Kassenführung und die Versammlung erteilte einstimmig die Entlastung.

Der Bienensachverständige Engelbert Leippert gab einen kurzen Bericht über die Situation der Faulbrut. 

Wahlen

Zu wählen sind der Schriftführer und ein Beisitzer. Die bisherigen Amtsinhaber Schriftführer Rudolf Rilling und der Beisitzer Manfred Haarer stellen sich wieder zur Wahl.

Es kommen keine weiteren Vorschläge und die beiden werden einstimmig wiedergewählt 

Anträge

Als Antrag lag vor: Die Versammlung möge beschließen, dass die Hauptversammlung vom Sonntag auf einen Freitagabend gelegt wird. Der Antrag wurde mit Mehrheit angenommen, zwei enthielten sich und eine Stimme dagegen. 

Neufassung der Bienenseuchen Verordnung

Bienensachverständiger Wilhelm Stengel gab eine kurze Erläuterung über die seit 28.11.1995 gültige Verordnung. Hier gibt es einige Veränderungen, so kann das Gesundheitszeugnis bereits im September ausgestellt werden mit einer Gültigkeitsdauer von neun Monaten.

Die Milbenseuche ist aus der Anzeigepflicht herausgenommen worden. Weiter gab er noch bekannt, dass die Versendung von Königinnen mit der Post wieder zulässig ist. 

Wanderstand Deckenpfronn

Franz Schmich gab bekannt, dass der Wanderstand Deckenpfronn in diesem Jahr instandgesetzt wird. Es ist dann Platz für ca. 40 Bienenvölker. Die Imker vom BV Reutlingen, können nach Anmeldung bei dort aufwandern. Die Standgebühr beträgt pro Volk 2,00 DM. 

20./21.04.1996 Württembergischer Imkertag in Ellwangen

Am Württembergischen Imkertag in Ellwangen nahmen als Delegierte der 1. Vorsitzende Jens Kaiser,                 2. Vorsitzender Wilhelm Stengel, Honigobmann Klaus Kühbauch, Beisitzer Franz Schmich teil.

Aus den Berichten war zu entnehmen, dass die Mitgliederzahl in Württemberg unter 10.000 gesunken ist. Hatte der Landesverband im Jahr 1994 noch 10.103 Mitglieder sank die Zahl im Jahr 1995 auf 9.859, das ist ein Minus von 244 Imker oder 2,4%. Der Gesamtabgang waren 518 Imker und an die Neuzugänge waren es 274 Imker. Die Mitgliederzahl betrug in den Nachkriegsjahren 25.000 Mitglieder. Der Rückgang bei der Völkerzahl ist noch deutlicher. Ein Minus von 5,4%, das sind 6.655 Völker, führte zu einem Gesamtbestand von 117.009 Völkern bei den Mitgliedern im Verbandsgebiet Württemberg. Die Imkervereine sind um 1 auf 103 zurückgegangen, der BV Plüderhausen hat sich aufgelöst. 

01.06.1996 Reparatur Bienenstand Deckenpfronn 

Nach längerem verschieben der Reparatur am Wanderstand Deckenpfronn war es nun soweit, dass der Termin passte und auch das Wetter einigermaßen mitmachte. Am Samstagmorgen trafen sich die Imkerkollegen Franz Schmich, Klaus Kühbauch, Manfred Haarer, Karl Bortot mit Sohn Rainer, Andreas Heinzmann und Rudolf Rilling am Stand in Deckenpfronn. Am Dach mussten teilweise die Sparren und Bretter erneuert, und mit Dachpappe abgedeckt werden. Somit ist der Wanderstand wieder in Ordnung und es bleibt nur zu wünschen, dass er auch in Anspruch genommen wird. Den Helfern sei herzlich Dank gesagt. 

Preisentwicklung für 0,5 Kg in DM von 1980 bis 1994

Jahr      Raps                Blüte                Wald               Heide               Tanne

1980    7,48                 6,98                   8,55               10,77                 9,85

1981    6,99                 8,83                   9,69               11,18               12,58

1982    7,86                 9,24                 10,69               11,86               11,86

1983    k. A.                9,95                 11,08               12,99               12,99

1984    7,49                 7,26                   9,01               11,71               11,47

1985    7,34                 7,17                   8,84               12,83               12,01

1986    7,44                 7,44                   8,87               12,49               10,83

1987    7,44                 7,49                   9,57               14,21               10,79

1988    7,76                 7,57                   9,35               12,11               11,56

1989    7,55                 7,06                   9,24               14,18               10,73

1990    6,67                 6,18                   8,68               14,80               10,38

1991    6,41                 6,12                   8,54               11,10               11,91

1992    6,45                 6,68                   9,05               12,00               11,55

1993    5,96                 6,65                   8,79               13,49               11,16

1994    6,42                 6,48                   8,40               13,92               11,34 

26.10.1996 2. Honigtag des LV Württembergischer Imker in Gaildorf 

Ein Bericht von Honigobmann, Klaus Kühbauch

Teilnehmer des BV Reutlingen waren der 1. Vorsitzende Jens Kaiser und Honigobmann Klaus Kühbauch. Nach einer langwierigen Anfahrt (1 Std. 45 min) wurde der Tagungsort Gaildorf erreicht. Die Stadt Gaildorf hat ca. 12.000 Einwohner und liegt abseits aller Autobahnen ca. 15 km südlich von Schwäbisch Hall im Tal der Kocher. Der dortige Imkerverein hat ca. 150 Mitglieder und ist bekannt durch eine eigene Zuchtrichtung: die Limburger Linie. Der 1. Vorsitzende Herr Köger begrüßte nach der Eröffnung durch Herrn Reck die ca. 150 Teilnehmer der Veranstaltung. Auch Herr Bürgermeister Engel ließ es sich nicht nehmen, seine Stadt mit blumigen Worten vorzustellen. Im 1. Referat des Tages verlas die Honigobfrau des LV, Frau Hildegard Bergen, ein Referat von Dr. Müller (Aulendorf) über die Geschichte des Imkerhonigglases.

Aus dem Inhalt:

Das Glas existiert nunmehr seit 70 Jahren, es wurde 1926 für alle Verbände eingeführt. Die erste Fertigung erfolgte in Dresden, ein 500 gr Glas kostete damals 20 Pfennige bei einem Honigpreis von ca. 1,00 Mark/Pfund. Zunächst hatte das Glas einen Verschlussfaden, der aber bereits nach zwei Jahren durch eine Verschlusslasche abgelöst wurde. Das Imkerhonigglas hatte mehrere Vorläufer, so auch in Württemberg wo bereits 1912 ein einheitliches Honigglas eingeführt wurde. Vermutlich ging dieses Glas durch die Kriegswirren des 1. Weltkrieges wieder unter. Dem Imkerhonigglas wird weiter eine gute Zukunft prognostiziert, weil das Glas werbewirksam sei. Derzeit werden pro Jahr ca. 10 Millionen Gläser in Deutschland verkauft. (Würde ca. 5.000 Tonnen Honig entsprechen). Inzwischen war auch Dr. Schieferstein, Vorsitzender des DIB in der Halle eingetroffen und begrüßte die Tagungsteilnehmer. Er erklärte, dass er selbst bereits seit 1950 das Imkerhonigglas verwendet und setzte sich nachhaltig für die weitere Verwendung und für eine weitere Ausbreitung des Imkerhonigglases ein. Trotz aller verkaufstechnischer Änderungen (neues Etikett) muss die Grundkonzeption (Glas und grünes Kreuz) beibehalten werden. Besonderes Augenmerk ist ferner auf den Wassergehalt des Honigs zu richten. Der sollte maximal 18% betragen. Auch Verdeckelter Honig hat oft mehr als 18% Wassergehalt. Lösungsmöglichkeit: entnommene Waben durchlüften. Da Honig nach der Schleuderung wieder Wasser aufnehmen kann (auch im verschlossenen Imkerhonigglas) sollte ein geeigneter Lagerraum vorhanden sein. Geeignet sind Räume mit einer Raumtemperatur von weniger als 15°C im Jahresmittel und einer relativen Luftfeuchtigkeit von <= 50%. Zum Schluss wurde noch die Sortendeklaration angesprochen. Im Grund ist neben den Namen des Erzeugers/Abfüllers und der Inhaltsmenge nur die Bezeichnung Honig erforderlich. Bei einer näheren botanischen Bezeichnung (z.B. Löwenzahn, Raps, Himbeere usw.) müssen mehr als 50% des Honigs auch aus dieser Trachtquelle stammen. Häufig kann dies aber nur durch eine chemische Analyse bestimmt werden. Als dritter Referent sprach der Vorsitzende des LV Württemberg, Herr Reck, über das Thema Vermarktung. Da Herr Reck auch Geschäftsführer der SIG ist, können wir unterstellen, dass er vielfältige Kenntnisse auf diesem Gebiet hat.

Zunächst einige Marktdaten:

Der pro Kopf- Verbrauch in Deutschland ist gestiegen auf 1,5 Kg Pro Jahr (1995). Aber auch die Angebotsmenge (Inlandshonig) ist gestiegen. Die Direktvermarktung (Inlandshonig) erfolgt laut Herr Reck zu 95% durch den Imker, nur 5% des Inlandshonigs werden über Abfüller vermarktet (ich zweifle diese Zahlen an). Weiter wurde darauf hingewiesen, dass bei der Direktvermarktung unbedingt die Qualität stimmen muss. Probleme sind: Kandierung, Geschmacksunterschiede und Entmischungen. Honige, die relativ schnell kandieren sollten deshalb unbedingt cremig angeboten werden. Das 500 gr Glas stellt laut Herrn Reck eine ideale Größe dar, in Bezug auf die Haushaltsgröße (1,5 Pers./Haushalt) und den jährlichen Verbrauch. (Aber auch das 1.000 gr Glas wird laut Dr. Schieferstein stärker als erwartet nachgefragt). Herr Reck wünscht sich für das 1.000 gr Glas die gleiche Form, das heißt einen größeren Deckel. Braunes Glas wird vom DIB und den Vermarktungsspezialisten abgelehnt, da die Honigsorte nicht mehr erkennbar ist. Der Twist off Deckel sei auch nicht unbegrenzt haltbar, eine Einführung wird weiter abgelehnt.

 Klaus Kühbauch 


1995

26.02.1995 Hauptversammlung im Südbahnhof in Pfullingen

Berichte

In einem kurzen Überblick über das Jahr 1994 erwähnte Jens Kaiser die Aktionswoche auf der Pomologie wo der Verein eine Woche lang sein Bienenhaus geöffnet hatte. Zum Bienenjahr ist zu sagen, dass der Winter bis jetzt sehr mild war. Die Bienen tragen bereits Pollen ein das zeigt dem Imker, es ist Brut vorhanden. Nach einer Umfrage bei den Vereinsmitgliedern konnte im vergangenen Jahr ca. 6,5 Kg Honig pro Volk im Durchschnitt geschleudert werden. Er bedankte sich bei den Mitgliedern für die gute Zusammenarbeit und wünschte der Versammlung einen harmonischen Verlauf.

Schriftführer Rudolf Rilling verlas den Jahresbericht und ließ das Vereinsjahr nochmals Revue passieren.

Kassier Karl Kruzinna verlas den Kassenbericht, er zeigte eine ausgeglichene Bilanz. Die Kasse wurde von Imkerkollegin Sigtrud Kienle und Imkerkollege Anton Arko geprüft. Frau Kienle lobte die Kassenführung und sprach dem Kassier den Dank der Mitglieder aus. Sie stellte fest, dass die Beitragsbuchungen sehr Zeitaufwendig sind und meinte, es sollen doch alle Mitglieder den Jahresbeitrag im Abbuchungsverfahren machen, das bringt dem Kassier Arbeitsersparung. Danach erteilte die Versammlung dem Kassier einstimmig die Entlastung.

Bienensachverständiger Wilhelm Stengel gab einen kurzen Bericht über die Faulbrut auf der Alb. In Engstingen waren 3 Völker und 3 Ableger von der Bösartigen Faulbrut befallen, sie wurden vom Veterinär abgeschwefelt.

Im Frühjahr wird nochmals untersucht und wenn dann nichts mehr festzustellen ist wird der Sperrbezirk aufgehoben.

Johann Morgenstern bedankt sich bei Funktionären für die im vergangenen Jahr geleistete Arbeit und bittet die Versammlung um Entlastung derselben. Die Entlastung erfolgt einstimmig.

Wahlen

Zur Wahl stehen der 1.Vorsitzende und zwei Beiratsmitglieder. Als Wahlleiter wird der Ehrenvorsitzende Hans Blum, als Beisitzer Frau Kienle und Herr Anton Arko vorgeschlagen und einstimmig gewählt. Vorgeschlagen wird für den 1.Vorsitzenden, Jens Kaiser. Er wird durch geheime Wahl einstimmig wiedergewählt. Als Beiräte werden Josef Metz aus Unterhausen und Karl Bortot aus Engstingen einstimmig wiedergewählt.

Der wiedergewählte 1.Vorsitzende Jens Kaiser bedankt sich bei der Versammlung für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. 

24.03.1995 1. Monatsversammlung in der Gutsgaststätte Alteburg in Reutlingen

Vorstand Jens Kaiser begrüßt die Anwesenden und den Referenten Ekkehard Lehmann von der Grünflächenberatungsstelle beim Landratsamt Reutlingen.

Feuerbrand ist das Thema an diesem Abend. Dieser kam von USA über England nach Deutschland, trat dann 1993 zum erstenmal im Kreis Reutlingen auf. Die Krankheit ist meldepflichtig, das heißt, Besitzer von Pflanzen sind verpflichtet das auftreten des Feuerbrandes dem Pflanzenschutzdienst zu melden. Bei einer konstanten Temperatur von 18 bis 20 Grad entsteht an der Wirtspflanze ein Bakterienschleim. Wirtspflanzen sind Apfel-, Birne-, Quitten-, Cotoneaster, Eberesche, Mehlbeere, Rotdorn und Weißdorn.

Übertragen wird das Bakterium von Wind Insekten (Bienen) Vögel.

Stark befallene Pflanzen müssen sofort gerodet werden. Sind nur einzelne Triebe befallen, genügt ein Rückschnitt bis weit (30 cm und mehr) in das gesunde Holz. Gerodete Pflanzen und Pflanzenteile an Ort und Stelle verbrennen, oder über die Müllabfuhr im Plastikbeutel verschlossen beseitigen. Arbeitsgeräte mit 70%igem Alkohol desinfizieren. Bei Spritzungen im Erwerbsobstbau müssen die Imker im Umkreis verständigt werden. Das Spritzmittel ist nicht bienenschädlich.

Mit Dias von befallenen Obstbäumen und Rodung der Obstbäume endete der 2-stündige sehr interessante Vortrag. 

14.05.1995   Eröffnung Bienenhaus Pomologie

Das Bienenhaus auf der Pomologie ist wieder jeden Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Die Betreuung hat Anton Arko übernommen. 


1994

02.02.1994   Beerdigung von Heinrich Schwille 

Am 27.Januar 1994 verstarb für alle überraschend unser Vereinsmitglied Heinrich Schwille aus Pfullingen. Er trat am 1.1.1974 in den Verein ein. Am 5. April 1981 wurde er zum Schriftführer gewählt. Nach 11 Jahren gab er das Amt ab und übernahm die Betreuung des Bienenhauses auf der Pomologie. Der Verein nahm an der Beerdigung teil und erwies Heinrich Schwille die letzte Ehre. 

20.02.1994   Hauptversammlung im Südbahnhof in Pfullingen

Wahlen

Als Wahlleiter wird Hans Blum ernannt. Er bedankt sich bei der Vorstandschaft für die geleistete Arbeit im vergangenen Jahr.

Gewählt werden müssen der Kassier, 2 Beisitzer und ein Kassenprüfer.

Kassier Karl Kruzinna, Beisitzer Klaus Kühbauch und Franz Schmich stellen sich wieder zur Verfügung und werden auch gewählt. Als Kassenprüfer wird Frau Sigtrud Kienle vorgeschlagen und gewählt. 

03.-11.09.1994 Aktionswoche 10 Jahre Pomologie

Zehn Jahre sind es her, dass die Landesgartenschau in Reutlingen eröffnet wurde. Aus diesem Anlass hat die Stadt Reutlingen eine Jubiläumswoche organisiert zusammen mit Vereinen und Vereinigungen. Der Bezirksimkerverein beteiligte sich bei dieser Aktion mit Information im Bienenhaus und einem Hock. Am Samstag 3. Sept. begann man mit der Information im Bienenhaus bis Sonntag 11. September war das Haus jeden Tag von 14.00 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet. Die geplante Ausstellung "Moderne Imkerei" von der Firma Graze am Sonntag 4. Sept. konnte leider aus organisatorischen Gründen nicht stattfinden. Am Samstag 10. September begann man morgens um 9.00 Uhr mit dem Zeltaufbau, welches aus Bronnweiler von der Firma Partyservice Martin Kern geliehen wurde. Der Besuch war leider sehr schwach, die eingeteilten Mitglieder konnten sehr viel und lange über die Imkerei diskutieren. Als dann abends die Lichter aufgestellt und angezündet wurden kamen doch noch einige Besucher ins Zelt. Bei Bier Wein und Schnitzel saß man dann bis um 10.00 Uhr gemütlich beisammen. Die Söhne unseres Vorstands übernahmen mit einigen Kameraden die Nachtwache. Am Sonntag war das Wetter so schlecht, dass sich niemand auf die Pomologie verirrte. Die Maultaschen mit Kartoffelsalat oder in der Brühe wurden nun von den Helfern selbst verspeist. Leider war auch der Besuch der Vereinsmitglieder gering und wir wünschen uns, dass wenn der Ausschuss schon etwas organisiert, dann auch die Mitglieder sich stärker daran beteiligen. Da das Wetter nun aber nicht besser wurde, entschloss man den Hock gegen 15.00 Uhr abzubrechen und aufzuräumen. Das Zelt war aber so nass, dass man es nicht abbrechen konnte es wurde dann aber am Montagmorgen aufgeräumt. 


1993 

14.03.1993 Hauptversammlung in der Gaststätte Südbahnhof

Wahlen

Als Wahlleiter wird Heinrich Schwille ernannt, als Beisitzer Anton Arko und Wolf-Dieter Baumann.

Der 2.Vorsitzende Wolf-Dieter Baumann steht für das Amt nicht mehr zur Verfügung. Gewählt werden müssen somit der 2.Vorsitzende in geheimer Wahl, ein Beirat und 2 Kassenprüfer.

Für den 2.Vorsitzenden wird Wilhelm Stengel vorgeschlagen und  auch gewählt.

Als Beirat wird Wolfram Schwartz einstimmig wieder gewählt. Als Kassenprüfer werden Heinrich Schwille und Anton Arko jeweils einstimmig gewählt.

10 Jahre Gartenschau Reutlingen auf dem Gelände der Pomologie

Im Sommer soll auf der Pomologie das 10-jährige Jubiläum der Gartenschau gefeiert werden.

Termin 3.-11.9.1994 Hierzu war am 23.11.1993 eine Besprechung auf dem Rathaus in Reutlingen.

Der Bezirksimkerverein beteiligt sich dabei mit einem Programm. Wenn möglich soll eine Hockete gemacht werden.                                                     


1992

12.03.1992   Hauptversammlung in der Gutsgaststätte Alteburg Reutlingen

Bei den Wahlen wurde Rudolf Rilling zum Schriftführer, Manfred Haarer zum Beirat und Andreas Hübner zum Ehrenbeisitzer gewählt.

06.05.1992   Zeitungsbericht Reutlinger General Anzeiger

Imker-Lehrschau im Bienenhaus auf der Pomologie

Etwas versteckt hinter den Hecken des Rosengartens, steht auf dem Parkgelände der Pomologie das Bienenhaus der Reutlinger Imker. In seinem Innern herrscht bereits reges Leben und Treiben: Die beiden hier untergebrachten Völker gehen ihren Frühlingsgeschäften nach. Das eine ist in einem regulären Kasten, das andere in einem besonders präparierten, dessen Rückwand entfernt werden kann, so dass hinter Glas sogar die Königin zu sehen ist. Vom kommenden Wochenende an bis in den September hinein öffnen die Imker jeden Sonntag diesen Stand, um von 14 bis 19 Uhr interessierten Bürgern Einblick zu geben und sachkundig und mit Ausstellungsmaterial über die Bienen und allgemein über die Arbeit eines Imkers (unser Archivbild) zu informieren. Diese Einrichtung gehört neben den gärtnerischen Anlagen zu den bleibenden Besonderheiten seit der Landesgartenschau im Jahre 1984. Ein Besuch im Bienenhaus ist kostenlos und sicher eine lohnende Station beim Sonntagsspaziergang im Park. Auf Wunsch werden gesonderte Termine für Gruppen, Schulklassen oder Kindergärten angeboten. 

#


1991 

17.02.91   Jahreshauptversammlung im Südbahnhof in Pfullingen

Eröffnung durch Vorstand Blum.

 

Der Verein braucht einen neuen Vorstand. Hans Blum tritt aus gesundheitlichen Gründen zurück.

Wahlen

Wahlleiter Herrmann Alle übernahm die Wahl und die Entlastung der Vorstandschaft.

Zum 1. Vorsitzenden wurde der amtierende Kassier Jens Kaiser gewählt, er nimmt die Wahl an.

Für das Amt des scheidenden Kassier stellte sich Karl Kruzinna zur Wahl.

Er wurde einstimmig gewählt und nimmt das Amt an. In den Beirat wurde Karl Bortot als Nachfolger für Otto Schmid gewählt.

Hans Blum wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Zum Abschied überreichte Jens Kaiser einen Geschenkkorb und einen Bildband, ebenso überreichte Herr Walker ein Bienenbuch im Namen des Landesverbandes.

Hans Morgenstern hatte zum Abschied eine Wachstafel gemacht.

Mit seiner letzten offiziellen Wortmeldung verabschiedete sich Hans Blum, bedankte sich bei den Anwesenden und wünschte dem BV Reutlingen alles Gute.


1990

11.03.1990   Frühjahrsversammlung im Südbahnhof in Pfullingen 

Vorstand Blum konnte ca. 50 Teilnehmer begrüßen, ebenso ein neu eingetretenes Mitglied.

Vor 110 Jahren wurde der Bezirksimkerverein in Undingen in der Krone gegründet. Aus diesem Anlass findet dort am 8.6.1990 eine Monatsversammlung statt.

Wahlen

Schriftführer Schwille gab den Jahresbericht und ließ das Vereinsjahr nochmals kurz Revue passieren. Kassier Karl-Heinz Gallenmüller verlas den Kassenbericht. Es war sein letzter, da er vom Amt zurückgetreten ist.

Herr Jens Kaiser wurde zum neuen Kassier gewählt. Herr Kaiser ist seit 3 Jahren im Verein. Herr Kühbauch und Metz werden als Beirat gewählt. Neu in den Beirat kam Herr Franz Schmich als Ersatz für Herr Schönhardt.                           

09.06.1990   3. Monatsversammlung in der Krone in Undingen

Das Gasthaus zur Krone wurde renoviert, umgebaut und erweitert, es bietet sich gut zu solchen Veranstaltungen an. Hier wurde vor 110 Jahren im Herbst 1880 unser Verein gegründet. Blum erinnerte daran und gab eine Zusammenfassung von damals bis heute.

Zum Andenken an 110 Jahre BV übergab Hans Blum dem Kronenwirt eine Jubiläumsmedaille von 1980. 


1987

20.01.1987    Rundschreiben.

Imkerverein, Reutlingen e.V.

Liebe Imkerinnen, liebe Imker,

der Beitragseinzug 1987 wird etwas anders ablaufen wie gewohnt. in Zusammenarbeit mit der Kreissparkasse Reutlingen haben wir Überweisungsaufträge erstellt, die einen rationelleren Einzug ermöglichen. Bitte benutzen Sie nur dieses Formular zur Beitragsbegleichung. Multiplizieren Sie die Zahl Ihrer Völker mit DM l,00 und tragen diesen Betrag bei Variable Beiträge ein. Festbeiträge und Variable Beiträge ergibt Ihre Zahlung.

Sie können direkt von Ihrem Girokonto oder durch Bareinzahlung bei jeder beliebigen Bank überweisen. Bitte überweisen Sie bis spätestens 15.03.1987.

Für Ihre Mitarbeit und Verständnis im Voraus besten Dank. Bei Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

K .H. Gallenmüller 

06.04.1987   Frühjahrsversammlung Brauereigaststätte Achalm, Eningen

Der Verein hat 164 Mitglieder.

Wahlen

Unser Vorstand Hans Blum stellt sich wieder zur Wahl und wird wiedergewählt. 

 


1986 

06.04.1986   Frühjahrsversammlung Brauereigaststätte Achalm, Eningen

Kassier Alle gab seinen letzten Kassenbericht ab, da er sein Amt der jüngeren Generation zur Verfügung stellt. Die Kassenprüfer konnten wie gewohnt die ordentliche Kassenführung bestätigen und es wurde die Entlastung einstimmig erteilt. Wir wünschen Herrn Alle alles Gute und noch viele schöne Jahre in unserem Kreis. Schriftführer Schwille führte mit seinem kurzen Bericht noch einmal durch das vergangene Jahr. 

Wahlen: Zum neuen Kassier wurde Karl‑Heinz Gallenmüller gewählt. Als Beiräte wurden bestätigt die Herren Metz und Morgenstern. Neu dazu kamen die Herren Kühbauch und Schönhardt. 

07.06.1986   Bernhard Kehm verstorben

Am 07.06. 1986 verstarb unser langjähriger Ehrenvorsitzender. Er trat 1944 in den Verein ein, war 1. Vorstand von 1960 bis 1971 und ab 1971 Ehrenvorsitzender bis zu seinem Tode.

25.10.1986   Verleihung der Urkunde an Hans Blum

An diesem besagten Termin wurde Hans Blum die silberne Ehrennadel vom Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft, für besondere Leistungen im Obst und Gartenbauverein überreicht.

Über das Bankeinzugsverfahren wird am 03.12.86 ein Treffen bei K.H. Gallenmüller und einem Vertreter einer Bank gesprochen, auch bezüglich des Bankservices für Adressen auf Rundschreiben und ähnliches. 


1985 

Der Verkauf der Süddeutschen Imkergenossenschaft Reichenbach, den bisher unser Kassier Herr Alle viele Jahre zum Wohle der Imker geführt hat, wurde zum 01.01.1985 von Imkerkollege Gerhard Dürr in Gomaringen Stockach übernommen.

 

Zwischen der Stadt Reutlingen und dem Bezirksimkerverein Reutlingen e.V. wird folgende Vereinbarung getroffen: Das Bienenhaus auf der Pomologie Reutlingen, alter Platz wie auf der Landesgartenschau, steht dem BV Reutlingen als Lehrbienenstand weiterhin zur Verfügung. 

10.04.1985   Zeitungsbericht GEA

Imker halten ihren Bienenstand auf der Pomologie

Im Sommer wieder Ausstellung und Information – Sorgen durch Varroatose und harten Winter

  1. Reutlingen. (bl) Das Gartenschaugelände wird auch im Jahr nach dem großen Spektakel von Vereinen »belebt«, bietet Anlagenbesuchern der Grünanlagen mehr als Ruhe und Erholung: Dazu tragen von Mai bis September auch die Bienenzüchter bei, indem sie ihren Stand auf der Pomologie wieder einrichten. An den Wochenenden sollen Lehr-Bienenstand und Informationszentrale immer nachmittags der Bevölkerung geöffnet sein.

Ferner hoffen die Imker, dass sich auch Schulen für diese Möglichkeit des praxisnahen Naturkundeunterrichtes interessieren. Die Vorbereitungen für die Aktion laufen auf Hochtouren, hieß es auf der Hauptversammlung des Bezirks-Imkervereins Reutlingen, die jetzt in Eningen gehalten wurde. Auf der Gartenschau '84 konnten sich die Imker ja eines regen Interesses seitens der Besucher erfreuen, wie Vorsitzender Hans Blum in seinem mit Aufmerksamkeit verfolgten Bericht hervorhob. Gäste der Reutlinger waren bei der Hauptversammlung auch Abordnungen der Nachbarvereine Tübingen und Rottenburg.

Nicht nur der Varroa- Parasit, sondern auch der sehr kalte und 1ange Winter hat nach Blums Darstellung den Bienen stark geschadet. Viele Völker teilweise fast fünfzig Prozent erlebten das Frühjahr nicht mehr. Dadurch werde in manchen Obst- und Gartenanlagen die Bestäubung durch die Immen mager ausfallen, eine Tatsache, die ihre Auswirkungen auf den Ertrag haben kann.

Hans Blum ermahnte die Mitglieder, mit Zuversicht die Bewältigung der Probleme anzupacken. Manche arg dezimierte Zuchtanlage müsse durch gute Völkerführung und gezielte Königinnen-Zucht wieder aufgebaut werden; Ziel sei es, das Gleichgewicht in der Natur zurückzugewinnen. Das Jahresprogramm des Vereins ist sehr vielseitig aufgebaut. Monatsversammlungen, Bienenstand-Besichtigungen im Mai (in Wannweil) und ein Jahresausflug zum größten Bienenmuseum in Münstertal sind geplant, ebenso ein Besuch auf der Landesgartenschau in Heilbronn. An die Berichte der Bienensachverständige Margot Wolf, des Schriftführers Heiner Schwille und von Hermann Alle (Finanzen) schlossen sich Ehrungen an. Für 25 Jahre Mitgliedschaft im Imkerverein Reutlingen erhielten Josef Gauch (Engstingen) und Arnold Löffler (Reutlingen) die silberne Ehrennadel des Deutschen Imkerbundes. Zwei Ausschussmitglieder wurden neu gewählt: Karl-Heinz Gallenmüller aus Altenburg und Wolfram Schwartz aus Pfullingen. Viel Beachtung fand der Dia-Vortrag des Tübinger Biologen Dr. Paul Westrich über Wildbienen, ihre ökologische Bedeutung und Gefährdung. Mit Erstaunen wurde aufgenommen, dass im Raum Reutlingen/Tübingen über zweihundert Arten von Wildbienen anzutreffen sind.

  1. Ausschusssitzung Gasthaus Germania, Reutlingen am 22.10.1985

Der Bezirksimkerverein Reutlingen betreut rund 180 Mitglieder im Raum zwischen Neckartal, Sonnenbühl und Engstingen, zwischen Reicheneck und Gomaringen. 

1985 kann als fast gutes Honigjahr bezeichnet werden, trotz größerer Völkerverluste, bedingt durch die große Kälte im Januar und Februar, die Varroa, Nosema und den schlechten Herbst 1984.

Folbex VA neu und Ameisensäureplatten sind zur Varroabehandlung amtlich zugelassen. Die Zulassung von Perizin erfolgt voraussichtlich 1986.

Der Wanderstand in Deckenpfronn wird am 16. November repariert, bez. In Ordnung gebracht. Die Betreuung und Organisation des Bienenstandes auf der Pomologie soll durch ein Mitglied zur Entlastung des Vorstandes übernommen werden. 


1984

Landesgartenschau in Reutlingen auf dem Gelände der Pomologie

Der Bezirksimkerverein Reutlingen e.V. beteiligt sich an der Landesgartenschau, ihm wird von der Stadt Reutlingen ein „Bienenhaus“ auf der Pomologie zur Verfügung gestellt. 

Gartenschautreffen am 31.3. 9.30 Uhr zum Arbeitseinsatz. Blum, Morgenstern, Kehrer, Stengel, Thumm, Schwille. Aufstellung der Bienen vielleicht Ostern. Am 1.6. ist Tag der Biene. 

An 157 Tagen mit ca. 4.000 Stunden waren die Imker auf der Landesgartenschau im Dienst. 


1983

Die Varroa-Milbe weiter auf dem Vormarsch

Bereits im Mai dieses Jahres erklärte das Veterinäramt das Gebiet um Reutlingen, Metzingen und Pliezhausen zum Beobachtungsgebiet, nachdem man dort erkrankte Bienen festgestellt hatte. In den letzten zwei Monaten wurden weitere 20 neue Fälle von Varroatose im ganzen Kreis bekannt, so dass weitere Gebiete zu »verseuchten Zonen« erklärt werden mussten.

Zu diesen neuen sogenannten Beobachtungsgebieten gehören unter anderem Lichtenstein, Engstingen, Trochtelfingen, Ehestetten und Römerstein. Ein genauer Plan der betroffenen Regionen liegt bei allen Bürgermeisterämtern zur Einsicht bereit. Aus diesen befallenen Gebieten dürfen nun keine Bienenvölker mehr in schädlingsfreie Regionen gebracht werden. Genauso ist eine Wanderung mit Bienen aus Zonen ohne Parasiten in Beobachtungsgebiete verboten.

»Ich halte von dem Ding überhaupt nichts«, gab Bienenzuchtberater Geckeler, anerkannter Fachmann auf seinem Gebiet, gleich ein vernichtendes Urteil über die behördlichen Vorschriften ab. »Die Milbe verbreitet sich weiter – ob Verbot oder nicht. Da kann man gar nichts machen.« Sinnlos seien die Vorschriften deshalb, weil die scheinbar gesunden Völker oft schon befallen seien. »Man merkt das ja am Anfang überhaupt nicht. Bei einem Stock von 20.000 Bienen fallen die ersten 50 bis 100 Milben überhaupt nicht auf.

Die Varroamilbe kommt aus Indien und wurde von dort nach Europa eingeschleppt. Sie wird 1,1 bis 1,8 Millimeter groß und ernährt sich vorwiegend aus dem Futtersaft in den Brutzellen der Bienen. Zur Brutzeit der Bienen vermehren sich auch –rasend schnell– die Parasiten. Aus einer Milbe können innerhalb eines Monats hundert werden.

Auf die Frage, ob die Bienen vor dem Aussterben stehen, antwortete Geckeler zögernd: »Ich hoffe nicht. Ich glaube, dass wir es mit den Imkern zusammen schaffen können«. 


1982

Faulbrut in Eningen, untersucht werden müssen 96 Völker auf 10 Ständen.

Varroatose in Oferdingen Beobachtungsgebiet. Folbex VA neu Behandlung über die Veterinärärzte. 

Der BV Reutlingen hat 179 Mitglieder, welche 2.292 Bienenvölker betreuen. 

Wahlen

Zum Kassier wurde Herr Alle wiedergewählt, ebenso der Beirat, Joseph Metz. Neugewählt als Beirat wurden die Herren Morgenstern und Baumann. 

23.04.1982   Bericht im GEA

Übler Feind im Bienenstock

Sperrzonen sollen Kampf gegen Varroa- Milbe erleichtern

Reutlingen / Pliezhausen. (-hd)

Eine üble Seuche bedroht die Bienenvölker. Verursacht wird sie von der Varroa Milbe, einem millimetergroßen Blutsauger. Um die Seuche wirksam zu bekämpfen, hat das Landratsamt nach dem ersten Alarm im Kreis eine Sperrzone verhängt, die Pliezhausen (ohne Teilorte) und die Reutlinger Stadtbezirke Altenburg, Oferdingen und Reicheneck umfasst.

Das Auftreten der Varroatose ist, wie der GEA auf Anfrage erfuhr. im Kreisgebiet bisher lediglich in einem Pliezhäuser, Bestand festgestellt worden. und zwar bei routinemäßigen Kontrollen. wie die Imker sie im eigenen Interesse zumeist vorbildlich pflegen. Dennoch darf die Gefahr nicht unterschätzt werden, die Bekämpfung der Milbe ist nicht einfach. ohne Maßnahmen werden Bienenvölker übel zugerichtet: Das kleine Insekt haftet sich an den Hinterleib der Bienen, saugt ihnen das Blut ab und kann von ihren Opfern selbst nicht abgeschüttelt werden - die Bienen gehen ein.

Reutlingen ist kein Einzelfall. Drastisch zeigt dies eine gerade aus Stuttgart eingetroffenen Meldung: In den Stöcken der Bienenkundler an der Universität Hohenheim ist ebenfalls Varroatose festgestellt worden. In Expertenkreisen wird seit langem vermutet, die Milbe sei von Züchtern beim Versuch neuer Kreuzungen aus Fernost eingeschleppt worden. Unbemerkt gelangte der Schmarotzer so nach Mitteleuropa, wo er den Imkern Sorgen bereitet. Auch in den Nachbarkreisen ist man hellwach.

Die Behandlung befallener Bienenvölker wird vom staatlichen Veterinäramt Reutlingen organisiert, entweder vom Tierarzt oder von einem beauftragten Sachverständigen. Deren Anweisungen müssen die Imker streng Folge leisten. Ferner gilt für die Sperrzonen: Bienenvölker und Einzeltiere dürfen nur mit Genehmigung des Landratsamtes aus dem Gebiet fortgebracht werden, ebenso genehmigungspflichtig ist die Ansiedlung neuer Stände oder deren Umsiedlung innerhalb der Sperrzone. Wer diese Beschränkung nicht beachtet riskiert Bußgeldauflagen.

Für die Bevölkerung – darauf weist das Landratsamt ferner hin - bedeutet die Varroatose freilich keine Gefahr. Ein Bienenstich ist nach wie vor so gefährlich oder ungefährlich wie bisher, zusätzliche Infektionsrisiken bestehen für Mensch und Tier nicht. Auch für die Qualität des Honigs, wie er auf den Markt kommt, bleibt das Treiben der Varroamilbe ohne Folgen.


1981

13.02.1981   Fortbildungsveranstaltung für Bienensachverständige

Tema: VARROA- Milbe (VARROATOSE)

Die Varroa- Milbe wurde in ihrer Art, Entwicklung und somit Schädigung des Bienenvolkes genau besprochen. Sie kann nur wenig Blut aufnehmen, deshalb ein stetiges saugen (Jungbienen). Bevorzugt werden zur Entwicklung der Varroa-Milbe Brutzellen, vor allem Drohnenbrut.

Abwehrmittel wie K79 und Volbex – Forte Räucherstreifen geben bis jetzt keine 100% Bekämpfung der V. Milbe.

In der Adiz und in der Bienenpflege werden laufend Hinweise und Abdrucke der Ausführungsbestimmungen zur Bienenseuchenverordnung bekannt gegeben.

Der Inzwischen allseits gesehene Film des DIB über die Varroa-Milbe wurde auch hier noch mal gezeigt.

Die schreckliche Milbe wurde vor ein paar Jahren aus dem Ostblock und Asien eingeführt (ungewollt). 


1980

100 Jahre Bezirksimkerverein Reutlingen e.V.

Aus Anlass des 100jährigen Jubiläums des Bezirksimkerverein Reutlingen e.V. wurde ein Protokollbuch angelegt. Es soll als Nachlesebuch des Jahres 1980 angesehen werden. Viele Imker sind durch Ihre Mithilfe bemüht, späteren Generationen unser Jubiläumsjahr aufzuzeigen.

Für den Dienst an den Bienen und damit im engsten Zusammenhang am Gemeinwohl der Menschen in den vergangenen 100 Jahren, dankt der Verein allen Mitgliedern und wünscht Ihnen Bestand, Einigkeit und Frieden, aber auch den verdienten Lohn für die stets opferbereite Arbeit. Das Vereinsgebiet vom Neckartal bei hinauf auf die Schwäbische Alb gilt unseren Bienen eine Lebensgrundlage vom Frühjahr bis zum Herbst.

Trotz vorkommenden Missjahren dürfen wir bei der Arbeit mit den Bienen Freude und Entspannung von der Hetze des Alltags erfahren, und schauen deshalb mit Zuversicht und tatkräftigen Mut in die kommenden Zeiten.

Reutlingen - Bronnweiler 2. Januar 1980                                                                                                   

Hans Blum 1. Vorsitzender

Vorstand und Beirat im Jubiläumsjahr 1980

1. Vorstand                             Hans Blum

2. Vorstand                             Helmut Kratzer

Kassier                                   Herrmann Alle

Schriftführer                           Wolfram Schwartz

Beiräte                                   Engelbert Leippert

                                              Alfred Kehrer

                                              Ernst Dollinger

                                              Otto Schmid

                                              Andreas Hübner

                                              Josef Metz

                                              Rudi Klein

                                              Herbert Thumm

Ehrenvorstand                       Bernhard Kehm

Bienensachverständige          Paul Betz

Beobachter beim LV              Wilhelm Stengel

Kassenprüfer                         Gottlob Schmid

                                               Wilhelm Stengel

Pressewart                             Siegfried Stolte

Bienensachverständige im Jubiläumsjahr 1980

Vom Reg. Präsidium Tübingen bestellt, arbeiten nach Weisung des Staatl. Veterinäramts Reutlingen.

Durch Seuchenkurs und Schulungen ausgezeichnet!

Paul Betz,                  Pfullingen,             Schloßstraße 14.

Engelbert Leippert,    Großengstingen,    Karlstraße 6.

Wilhelm Stengel,        Bronnweiler,         Heinrich Spiegel Straße 1                                     

Bienengesundheitsdienst Auf einer speziellen Tagung des Tierhygienischen Institutes in Freiburg wurden nachstehende Imker geschult und am 15 und 16. Juni 1977 in Albhof und Oberdischingen ausgebildet.

Diese Imker, die schon früher Seuchenkurse mit Erfolg besucht hatten, mussten alle Bienenstände im Kreis Reutlingen auf Faulbrut untersuchen. Die Imker wurden vom Staatl. Veterinäramt am 21 Februar 1978 bestellt. Im Jahr 1980 wurden die Untersuchungen abgeschlossen.

1 Faulbrutvolk wurde festgestellt!

Hans Blum                               Bronnweiler

Christian Wiech                       Reutlingen

Engelbert Leippert                   Engstingen

Josef Metz                               Unterhausen

Paul Betz                                 Pfullingen

Wolfram Schwartz                   Pfullingen

Wilhelm Stengel                       Bronnweiler

Rolf Weiß                                Bronnweiler 

Beobachter im Landesverband und Melder des BV Reutlingen.

Wilhelm Stengel, Bronnweiler, Heinrich Spiegel Straße 1

Wilhelm Stengel besitzt eine Stockwaage, die durch den BV Reutlingen gehört. Er stellt jedes Jahr ein Waagvolk zur Verfügung. Seine Meldungen gehen monatlich an den Chef- Beobachter im LV Herrn Herbert Rußig, Herrenberg. Stengel ist nicht nur ein hervorragender Beobachter, sondern auch ein guter Imker mit überdurchschnittlichem Können in der Königinnenzucht. Er betreibt zurzeit nahezu 45 Bienenvölker. Im Juni und Juli gehen ihm die gezüchteten Königinnen nie aus. 

Bienenschutzausschuss im Landkreis Reutlingen.

Zum Schutz der Bienen vor Gefahren durch Pflanzen- Behandlungsmittel (Stäubeschäden usw.) wurden im Kreis Reutlingen Hans Blum und Paul Betz als Stellvertreter in ein Gremium des Regierungsbezirk Tübingen bestellt.

Teilnehmer an den Sitzungen sind der Landkreis, Landwirtschaftsamt, Bienenzuchtberater, Landwirtschaftsberater, Obstbau, Weinbau, Forstdienst, Pflanzenschutzberater.

Jährlich werden 2 Sitzungen abgehalten. Die Protokolle werden in der Tageszeitung veröffentlicht. Hauptgeschädigte Bienenvölker sind in Metzingen - Neuhausen - Dettingen in der Kirschblüte. 

Wie wird 1980 geimkert?

A) Bienenrassen

In den Jahren um 1965 versuchte man, eine reine Carnica zu züchten und war angestrebt einen sogenannten Reinzuchtgürtel anzulegen. Im Raum Ludwigsburg Heilbronn war schon eine solche Zone, 40 x 20 km groß war dieser Reinzuchtgürtel. Von dort holten der damaligen Zuchtleiter und seine Nachfolger Hans Blum in Markgröningen bei den Landeszüchtern Herrn und Frau Eisele mehrmals genügend Zuchtstoff.

Aber es hat sich gezeigt, dass durch diese Bienenrasse, genannt „Carnica – Amor – Besigheim“, wir sehr brave, schöne Völker erhielten, aber der Ertrag war nicht besser geworden. In der Züchtergemeinschaft haben wir dann ab 1974 unter der Leitung von Hans Blum alles mögliche unternommen. Flügelindex, Haarlänge, Filsbinden, Rüssellänge usw. wurden gründlich untersucht, heute sind die Zuchtbücher noch vorhanden.

Die weithin bekannte Kreuzungs- plus Kombinationszucht brachte uns eine viel leistungsfähigere Biene. Gekreuzt wurde innerhalb der K- Biene: Amor, Troisek, Peschetz usw. Handbesamte Königinnen und von Inselbelegstellen, ebenso Belegstellenbegattet in Tonbach oder dem Schwarzen Grat, oder am Heimatstand. Alle Imker, auch solche die keine Königinnen züchten, kamen durch die vitalen Drohnen zu besseren Völkern mit schönen Erträgen. Wir dürfen recht zufrieden sein. Allerdings glaube ich: Bienen halten kann jeder, zum Bienenzüchter gehört jedoch etwas mehr dazu.

B) Beuten

Bis Anfang 1970 hatten die Imker des BV nahezu nur Hinterbehandlungsbeuten in den Maßen Deutsch- Normal, Neuwürttemberger, Altwürttemberger und einige Andere.

Aber dann begann die Zeit der Umstellungen. Magazin- Beuten verschiedener Arten, Maße nach DN, Zander, Golz, Langstroht usw. bekam man zu sehen. Heute stehen auf vielen Bienenständen die Normalbeuten im Bienenhaus und die Magazine außerhalb.

C) Erträge

In den Normalen Jahren konnte ein Imker im Jahresdurchschnitt 5 bis 10 Kg Honig ernten. 1976 war das Beste Jahr seit ich denken kann und Bienen habe. Es honigte von Anfang Juni bis Ende August. Bis 50 kg. im Durchschnitt pro Volk war keine Seltenheit.

Honigpreis für 1 Pfund (500 gr.)

1950             3,00 DM

1960             3,80 DM

1965             3,80 DM

1970             4,00 DM

1975             5,00 DM

1980             6,00 DM

Ein Bienenvolk mit Wabenbau ohne Beute kostete im Frühjahr          100 bis 125 Mark.

Ein Ableger 7 bis 8 Waben im Frühjahr                                                75 bis 90 Mark.

D) Wanderung

Um die Zeit des 10. Juni, wenn in der Alb- Vorebene die Heu Ernte beginnt, wandern die Imker auf die Alb von Erpfingen bis in die Uracher Gegend. Wenn die Fichte honigt, können in einer Woche die Honigräume voll sein.

Mitte Juli ist das Haupttrachtgebiet der Schwarzwald, Kreis Calw.

In Deckenpfronn besitzt der Verein einen großen Wanderstand mit Schleuderhaus. Bei entsprechender Tracht stehen dort bis über 100 Völker.

Wiesen (Pollen), Fichten und Tannen, auch andere Blatthonigspender sind reichlich vorhanden.

Mitglieder im Jubiläumsjahr 1980

Altenburg 4 Imker
Betzingen                                7 Imker
Bronnweiler 4 Imker
Degerschlacht  4 Imker
Eningen 6 Imker
Gönningen 5 Imker
Gomaringen 11 Imker
Groß und Kleinengstingen 8 Imker
Hausen a. d. Lauchert 1 Imker
Holzelfingen  5 Imker
Oferdingen 4 Imker
Ohmenhausen 8 Imker
Reicheneck 4 Imker
Sickenhausen 3 Imker
Pfullingen 16 Imker
Reutlingen 20 Imker
Sondelfingen 4 Imker
Undingen  2 Imker
Erpfingen 2 Imker
Unterhausen 16 Imker
Genkingen 5 Imker
Willmandingen 2 Imker
Rommelsbach 5 Imker
Wannweil 7 Imker
Kirchentellinsfurt 1 Imker
Insgesamt 154 Imker

                                         

27.04.1980 Frühjahrsversammlung Südbahnhof, Reutlingen

Begrüßung.

150 Mitglieder und Gäste konnte der Vorsitzende begrüßen. Darunter viele „neue Gesichter“, neue Mitglieder und Interessenten. Die Vorstände vom BV Tübingen und Nürtingen waren ebenfalls anwesend.

Wahlen

Wolfram Schwartz als Schriftführer wurde für ein Jahr wieder gewählt, ebenso die beiden Beiräte, Alfred Kehrer und Andreas Hübner für 4 Jahre.

Verschiedenes

Blum wies nachdrücklich darauf hin, dass sich die Varroamilbe im Bienenvolk auch in Westeuropa immer mehr ausbreitet. Deshalb müsse man ihr besondere Aufmerksamkeit widmen. Durch Milbenbefall dieser Art käme die Brut nämlich verkrüppelt und praktisch zum Tode verurteilt zur Welt. Mit der Hoffnung, es möge in Reutlingen keinen Varroa- Befall geben. Mit einer lebhaften Debatte endete die Versammlung.

Jubiläumsfeier zum 100-jährigen Bestehen des Bezirks Imkerverein Reutlingen e.V.

17.10.1980 Aufbau der Ausstellung, Dekoration, Halle richten.

18.10.1980 Hauptversammlung des LV Württembergischer Imker e.V. 09.00 bis 16.00 Uhr.

18.10. 1980 Bunter Abend 19.30 bis 01.30 Uhr.

20.10.1980 Ausstellung 08.30 Uhr bis 11.30 Uhr.

20.10.1980 Abbau der Ausstellung.

Zufrieden und glücklich vor allem der Vorstand waren alle Helfer und Freunde.

Eineinhalb Jahre hatten die Planungen gedauert. Alles hatte gut geklappt, alle unbekannten Daten verhielten sich im Rahmen (z.B. die Zahl der Besucher).

Der Vorstand bedankte sich nach dem Abbau der Ausstellung bei seinen Imkerkameraden.


1979

16.03.1979   2. Monatsversammlung Gasthaus Brukstüble Eningen

Versammlungsleiter: Hermann Alle.

Anwesend: 40 Imkerfreunde.

Thema: Auswinterung und Durchlenzung.

Hermann Alle verstand es wieder hervorragend uns Imker einen Vortrag zu halten, der von einem überdurchschnittlichen Wissen der Imkerei geprägt war. Der Reinigungsflug habe sich bei unseren Völkern schon vollzogen. Somit könne man schon Aufschlüsse ziehen, über Gesundheit und Volksstärke. Dieses Jahr sind die Völker gut durch den Winter gekommen, trotz der langen anhaltenden Kälte. Was man im Herbst versäumt hat in Bezug auf Volksstärke, das könne man im Frühjahr nicht mehr reinholen. Darum betonte Hermann Alle, ein rechtzeitiges Abwandern vom Schwarzwald, konnten die Völker auf dem Heimstand noch zu einem kräftigen Bruteinschlag in Form einer guten Reizung führen. Denn nur die Jungbienen im August sind Winterbienen und bauen die Völker im Frühjahr wieder auf. Nun zur Reizung im Frühjahr meinte Hermann Alle. Alle Reizung hätte keinen Wert, wenn die Natur nicht mitmache. Wer seine Völker mit guter Volksstärke eingewintert hat, brauche sich jetzt nicht um Futternot zu bangen. Da die Frühtracht zur Entwicklung der Völker dient, so sei Wetter, Flora und Wasser von ausschlagender Bedeutung. Wobei Wasser im Frühjahr ein sehr wichtiger Bestandteil ist, um die Brut und dem eingedickten Futter für die Bienen mundgerecht zu machen. Auch sollte man die Völker nicht zu stark einengen um das mit Wasser verdünnte Futter abzulagern oder umzutragen. Eine gute Reizung wäre auch immer wieder eine Futterwabe aufritzen und direkt ans Brutnest hängen. Dieses Futter muss umgetragen werden und erzeuge dadurch viel Wärme, welches der Brut im Frühjahr nur von Nutzen sein könnte. Es müsste aber jedes Volk individuell behandelt werden. Wärme im Frühjahr sei jetzt auch sehr wichtig. Denn Wärme braucht nicht nur Futter, sondern auch Kraft. Kraft gleich Energie heißt für den Imker Honig (Futter) darum jetzt die Wärme zusammenhalten. In gut isolierten Beuten, bleiben die Heizkosten den Bienen erspart, da das Volk ja immer im Brutraum eine Temperatur von 35° - 36° Wärme aufzuweisen hat. Darum sollten Wetter; Wind; Wasser; Wolken; Futter und Blütenstaub, jetzt in gutem Einklang zueinander stehen, um den Bienen ein rasches Erstarken des Volkskörpers zu ermöglichen. Jeder Imker sollte sich immer einen Blütenkalender von seiner Umgebung seines Standes anlegen. Somit kann er unter Einbezug der 40 Tage Regel seine Völker einigermaßen darauf vorbereiten.

Zur eigentlichen Reizung unterstrich Hermann Alle noch: Nassfütterung sollte man jetzt nie anwenden, weil dadurch sehr viel Flugbienen aufs Spiel gesetzt würden. Auch sei eine Maischefütterung um diese Jahreszeit nicht zu empfehlen. Dagegen sei eine Fütterung aber nur von oben, (wegen der Seuchengefahr) immer zu begrüßen. Eine gute Reizfütterung wäre, so man hat, eingestampfte Pollenwaben die man mit Honig gut vermischt. Die Pollenecken oder Waben können vom Jahr vorher sein die dann in einem Kübel mit Abschäumhonig übergossen werden, bis zum Gebrauch haltbar gemacht werden.

Hermann Alle beendet sein Referat und stellte dasselbe zur Diskussion. Viele Imker meldeten sich zu Wort um aus dem Munde eines hervorragenden Praktikers in der Bienenzucht, noch ein oder das andere für sich an seinem Bienenstand zu Nutze zu machen. Es war schon zur vorgerückten Stunde da die Imker zur Heimfahrt aufbrachen. Beim Abschied konnte man noch die Worte vernehmen im BV Reutlingen lässt man sich immer wieder etwas Neues einfallen, das uns Imker immer zu Gute kommt. Ja das war wirklich eine sehr schöne Monatsversammlung.

Wahlen

Hans Blum wurde einstimmig zum 1. Vorsitzender auf vier weitere Jahre gewählt.


1977 

16.03.1977   Frühjahrsversammlung Südbahnhof, Reutlingen  

Wahlen

Zum 2. Vorsitzenden wurde der Schriftführer Helmut Kratzer einstimmig gewählt. Nun musste auch noch ein neuer Schriftführer gewählt werden. Diesen Posten übernimmt ab sofort Wolfram Schwartz, er wurde ebenfalls einstimmig gewählt. 

Änderung der Vereinsorganisation

Da wir ein Verein sind, der durch hervorragende Führungskräfte geleitet und geführt wird, soll auch die Öffentlichkeit durch die Presse von dem Vereinsgeschehen erfahren. Somit fand sich ein Imkerfreund bereit, als Pressewart, diese Aufgabe zu übernehmen.

Auch ist an unsere Jungimker gedacht. Hierzu ist zum Jungimkerwart Engelbert Leippert, ernannt worden, der den Jungimkern den oft lächerlich erscheinenden Fragen, mit Ratschlägen und imkerlichen Verständnis zur Seite steht.

Es wurde auch in Erwägung gezogen, „1/4 Stunde des Jungimkers“, bei jeder Monatsversammlung einzuführen. 


1976 

Vortrag über Englandreise Der Vorstand hielt nun einen Dia Vortrag über eine Informationsreise Deutscher Imker nach England. Der Vorstand und zwei weitere Mitglieder waren dieses Jahr Teilnehmer dieser imkerlichen Fachreise. Hans Blum besuchte dabei auch den Imkern wohlbekannten Bruder Adam, Benediktinermönch in der Buckfast-Abtei. Bruder Adam hielt vor einigen Jahren einen Vortrag vor Imker in den Pfullinger Hallen. Hans Blum verstand es, in anschaulicher Sprache die Anwesenden die Reise miterleben zu lassen. 

Im Kreis Reutlingen sollen 1977 alle Völker durch den Bienengesundheitsdienst untersucht werden.


1975

Mitgliederstand momentan 176, Abgänge in diesem Jahr 16, Neuzugänge 8 in diesem Jahr. 


1973

15.04.1973   Frühjahrsversammlung im Südbahnhof, Reutlingen

Vorlesung der Satzung Der Vorstand, Hans Blum, gab den Inhalt der Satzung bekannt. Anschließend wurde über die Satzung diskutiert. Nachdem keine Änderungsanträge beantragt wurden, konnte man zur Abstimmung übergehen. Die Satzung wurde einstimmig angenommen.

Der Vorstand gab bekannt, dass die Satzung zum Jahresende gedruckt wird, und jedes Mitglied 1 Exemplar erhält. 

Honigpreis:                     Für 1 Pfund      Blütenhonig                4,50 DM

                                      Schwarzwaldhonig                             5,00 DM

Der Verein wurde beim Amtsgericht Reutlingen mit der Nummer 340 ins Vereinsregister eingetragen. Die Satzung ist im Druck und zwar 400 Stück.

Da unser Verein nun Bezirksimkerverein Reutlingen e.V. heißt, müssen neue Stempel angeschafft werden, für Vorstand, Schriftführer und Kassier. 

Neuer Bienenzuchtberater ist der 1. Vorsitzende vom BV Münsingen, Herr Geckeler. 


1972

11.1972   Herbstversammlung im Südbahnhof

Eingehend behandelte Blum das Problem des Gesundheitsdienstes. Zum ersten Mal in der Geschichte der Imkerei sollen alle Bienenvölker jährlich einmal auf Bienenkrankheiten untersucht werden. Es werden auch die Völker derjenigen Imker erfasst, die nicht organisiert sind.

Dieser Gesundheitsdienst soll ab Frühjahr 1973 eingeführt werden. Ein Erlass des Innenministeriums wird noch näheres regeln. 

Neue Vereinssatzung 

Die Satzung wurde im Konzept vorgelesen. Es wurde danach der Beschluss gefasst, dass die Satzung vervielfältigt und dem Ausschuss noch einmal vorgelegt wird. Danach soll die Satzung in der Frühjahrsversammlung, das heißt allen Mitgliedern vorgelesen werden und daraufhin soll die Abstimmung erfolgen. 


1971

17.04.1971   Renovierung Vereinstand Deckenpfronn

Die Imker Kehm, Alle, Blum, Rösch, Weiß, Wiech, Kienzler und Lenhardt trafen sich um 07.00 Uhr auf den Bösmannsäckern zur Abfahrt nach Deckenpfronn. Die Renovierungsarbeiten waren: Rodung von ca. 4 Meter breiten Tannenstreifen, Anstrich des Schleuderraumes, Verbretterung der Flugfront. Um 12.00 Uhr war die Arbeit beendet und man trat die Rückreise an. 

25.04.1970   Frühjahrsversammlung um 14.00 Uhr im Südbahnhof 

Wahlen:

  1. Vorsitzender                 Blum               Bronnweiler        auf 4 Jahre   
  2. Vorsitzender                 Luik                Sondelfingen       auf 2 Jahre

Kassier                             Alle                 Reutlingen          auf 3 Jahre

Schriftführer                     Kratzer           Reutlingen          auf 1 Jahr

Vertreter der Jugendgruppe Kinzler       Reutlingen         auf 1 Jahr

Kassenprüfer                    Rösch             Reutlingen          auf 4 Jahre

                                           Schmid           Reutlingen          auf 2 Jahre

Ansprache von Hans Blum

Da ich nun neuer 1. Vorsitzender geworden bin, war es mir ein besonderes Anliegen, Herrn Kehm zum Ehrenvorstand zu ernennen. Herr Kehm, heute 72-jährig, hatte 10 Jahre lang sein ganzes Wissen und Können uneigennützig dem Verein gewidmet. Es ist nicht in Worten auszudrücken, um Herrn Kehm den gebührenden Dank zukommen zu lassen. Eine Ehrenurkunde und ein Geschenkkorb waren die äußeren Zeichen des Dankes, ebenso ein Blumengebinde für seine Frau.

14.05.1971   3. Monatsversammlung Bahnhof Gaststätte Pfullingen

An diesem Abend konnte unser Imkerfreund Dr. Kirn eine erfreuliche Mitteilung machen. Er hatte 20 Neu- Mitglieder geworben. Damit Jungimker Bienenschwärme erhalten, sollten die Jungimker anfallende Schwärme bei den Imkerfreunden Dr. Kirn und Rometsch abholen können. 

19.09.1971   Vortrag von Bruder Adam aus Buckfast England in den Pfullinger Hallen

Die Veranstaltung war wirklich gelungen. Der Saal war fast gefüllt, ca. 750 Besucher. Alle Besucher waren mit dem Nachmittag zufrieden. Der Vortrag von Bruder Adam wird in der Bienenpflege erscheinen. Nach dem Vortrag wurde Bruder Adam noch ins Cafe Ernst eingeladen. Anwesend waren: Familie Fahrenbach, Dr. Stehle, Andriss, Prof. Dr. Kirn mit Gattin, Ehrenvorstand Kehm mit Gattin, Vorstand Hans Blum, Luik, Alle, Kratzer. Bei dieser Gelegenheit hat Bruder Adam uns eine Widmung in Protokollbuch geschrieben. Welchen Eindruck Bruder Adam hatte können wir dieser Widmung entnehmen. Vorstand Blum dankte noch einmal Bruder Adam für seinen Vortrag und überreichte ihm eine Geldspende in Höhe von 500,00 DM. Bis ca. 21.00 Uhr war man im Cafe Ernst, danach war der Große Imkertag des BV Reutlingen zu Ende.

Der Mitgliederstand ist in den letzten Jahren gesunken, heute 189 Mitglieder, vor 5 Jahren waren es noch 210 Mitglieder. 


1970 

Seit 28.11.1969 haben wir Schnee, auch Ostern war winterlich weiß, heute ist der 29.04.1970 und eben ging ein orkanartiger Schneesturm über Reutlingen dahin. Die Achalm ist weiß. Der ganze März und der April ist winterlich kalt, kaum ein paar schöne Tage, überall wird gefüttert! Wie wird das enden? 

26.04.1970   Wanderplatzsuche im Schwarzwald

06.07.1970   Völkerverlust

In Bad Teinach stehen 22 Völker von den Imkern Betz, Schwarz und Wolf. Bei den Wolkenbrüchen an diesem Tag wurden von 22 Bienenvölkern 17 Stück von einer Flutwelle fortgeschwemmt, und man hat tatsächlich nichts mehr gefunden. 31.12.1970   Mitgliederstand: 213 Mitglieder


1969 

07.02.1969   1. Monatsversammlung am Freitag im Gasthaus Germania

Rund 30 Teilnehmer waren an der Monatsversammlung anwesend. Über das Zuchtwesen sprachen Rometsch und Blum. Vor allem machen jetzt die Bronnweiler Züchterkameraden laufend die Cubitalindexmessungen. Dabei sind die Ergebnisse zur diesjährigen Zucht hervorragend. Die Flügelindexe liegen zwischen 2,7 und 3,1. Dieses Jahr werden in 4 Gruppen die Züchtungen durchgeführt.

1. Rometsch, Tob. Walz, Kehm, Alle

2. Rösch, Köser, Prof. Kirn, Kaiser, Huber

3. Betz, Schwarz, Metz

4. Blum, Stengel, Weiß

Die Viehzählung brachte das Ergebnis von 3688 Bienenvölkern im Kreis Reutlingen.


1968 

Am Wanderstand in Deckenpfronn sollten nach Rücksprache mit Förster Christian einige Fichten entfernt werden. 

Zeitungsbericht

Rekordernte im Honigjahr 1968

Imker auf der Alb mit den Erträgen zufrieden -Kummer mit "Zementhonig"

Die Imker des Bezirks sind mit dem Jahrgang 1968 sehr zufrieden. Erstmals seit 1964 hatten sie wieder ein gutes Honigjahr. Selbst auf der Alb war es heuer möglich, sechsmal zu schleudern und die Honigtöpfe rekordartig zu füllen. Vor allem freuten sich die "Honigerzeuger" über den reichen Anfall von Waldhonig, der im vergangenen Jahr besonders in unserem Bereich völlig ausgeblieben war.

Sonderschullehrer Roland Link beispielsweise, der als Hobby in Mariaberg seit zwei Jahren mehrere fleißige Bienenvölker hegt, berichtet stellvertretend für die Imker des Gebiets, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, dass er 1967 während des ganzen Sommers lediglich 30 Pfund Honig "geerntet" hat. In diesem Jahr sind es allein drei Zentner Waldhonig und 30 Pfund Blütenhonig. Link glaubt wie viele andere, dass der heiße April - Bienen wollen Hitze - mit dazu verholfen hat, dass in diesem Jahr erstaunlich früh damit begonnen werden konnte, die Waben zu leeren.

Die Völker haben sich gut entwickelt. Dazu muss man wissen, dass eine Flugbiene im Sommer maximal 30 Tage lang lebt und dass die ruhenden Honigsammlerinnen während des Winters ihr Dasein bis zu einem halben Jahr verlängern können. Königinnen können sogar fünf bis sechs Jahre alt werden.

Die Imker haben die Bienenvölker im letzten Winter mit einem neuen „EWG-Futterzucker“ über die kalte Jahreszeit gebracht, der im Gegensatz zum Haushaltszucker, den sie bis dahin steuerfrei bezogen mit Eisenoxyd vergällt ist. Mancherorts gab es im Frühjahr daraufhin rot gefärbten Honig.

Doch zu der Freude über die zunehmende Quantität des süßen Vitaminspenders kam im Frühsommer eine unliebsame Überraschung: Der Waldhonig, der die Eigenart hat, schnell zu kandieren, ließ sich nur mit großer Mühe aus den Waben herausbringen. Meist war nur ein Drittel der Zellen noch flüssig. Der Rest musste auf schwierige Art und Weise gewonnen werden. Das brachte dem Waldhonig 1968 in Imkerkreisen die ironische Bezeichnung „Zementhonig“ ein. Doch war damit nicht zu spaßen. Die Einbuße, die Imker vom Oberland bis zum Schwarzwald einstecken mussten, ist beträchtlich. Sie hoffen aber, dass die gute Ernte dies wieder wettmacht. 


1967

23.04.1967   Frühjahrsversammlung um 14.00 Uhr im Gasthaus Südbahnhof

Die Zahl der Imker ging unwesentlich zurück. Der Landesverband hat zurzeit 15.933 Mitglieder mit zusammen 197.240 Bienenvölkern. Bei der Viehseuchenumlage stellte sich heraus, dass nicht einmal 50% der Bienenzüchter erfasst sind. Die Bienenpflege ist wesentlich besser geworden, vor allem sind die Beobachtungsberichte sehr gut. Dann kamen die Berichte des Schriftführers Hans Blum und des Kassiers Hermann Alle.

Wahlen:

  1. Vorstand Bernhard Kehm  Reutlingen    2. Vorstand Emil Luik Sondelfingen

Schriftführer                 Hans Blum          Reutlingen    Kassier           Hermann Alle   Reutlingen

Bücherwart                   Karl Rometsch   Reutlingen    Beobachter    Paul Manzau    Reutlingen


1965 

Zeitungsbericht

Konrektor a. D. Wilhelm Möbus †

Nach langer, schwerer Krankheit ist am Dienstag Konrektor a. D. Wilhelm Möbus verstorben, der zuletzt an der Jos- Weiß- Schule in Reutlingen tätig war und seit dem 31. März 1960 im Ruhestand lebte.

Wilhelm Möbus stammte aus Stuttgart. Nach seiner Ausbildung trat er 1916 in den Schuldienst ein und fand als Unter1ehrer in Gruon, Höpfigheim, Bleibelsheim, Siegelsberg, Sulzgrieß, Bondorf und Magstadt Verwendung, eine Folge des Lehrermangels im ersten Weltkrieg und danach im Jahre 1925 wurde Wilhelm Möbus zum Hauptlehrer ernannt und nach Ilshofen versetzt, wo er bis zum Jahre 1936 wirkte.

Nach Reutlingen kam Wilhelm Möbus im Jahre 1936. Vorübergehend war er aushilfsweise auch in Laichingen tätig. Nach dem Kriege unterrichtete er von 1947 ab an der Jos- Weiß- Schule, wurde am 1. Juni 1950 zum Konrektor ernannt und trat 1960 in den Ruhestand.

Im ersten Weltkrieg war der jetzt Verstorbene zwei Jahre So1dat, im letzten Krieg wurde er bei der Mobilmachung eingezogen und 1940 wieder entlassen. Aus Anlass des 40-jährigen Dienstjubiläums erhielt Wilhelm Möbus am 12. 2. 1956 die Ehrenurkunde der Landesregierung.

Am 13. Februar d. J. hatte Wilhelm Möbus das 68. Lebensjahr vollendet. Ein Leiden, das sich in den letzten Jahren mehr und mehr verschlimmerte und zu einer vorzeitigen Pensionierung geführt hatte, zwang ihn lange Zeit aufs Krankenlager. Der Tod entriss ihn nun seiner Gattin und drei Kindern.

Nicht nur als Pädagoge wird Wilhelm Möbus bei seinen früheren Kollegen und bei den vielen Schülern, die ihm im Laufe seines mehr als 20-jährigen Wirkens in Reutlingen anvertraut waren, in guter Erinnerung b1eiben. Als erfahrener Imker hat er sich weit über Württemberg hinaus einen Namen gemacht und viele fachliche Beiträge veröffentlicht.

04.04.1965   Frühjahrsversammlung um 14.00 Uhr im Gasthaus zum Südbahnhof

Wahlen:

Als neuer Kassier wurde Hermann Alle gewählt und er nahm das Amt an.


1964 

08.11.1964   Herbstversammlung im Gasthaus zum Südbahnhof

Das vergangene Jahr brachte sehr viel Arbeit für die Vorstandschaft. Vom Beobachtungs- bzw. Sperrgebiet der Milbenseuche mussten von 38 Ständen Bienenproben nach Aulendorf eingesandt werden. Herr Bosler hatte in Betzingen einen Stand über die Bösartige Faulbrut zu sanieren.


1963

31.03.1963   Frühjahrsversammlung im Südbahnhof

Der vergangene Winter von Mitte November bis Anfang März hat unseren Völkern stark zugesetzt, teilweise haben unsere Imker bis zu 2/3 ihrer Völker verloren. Alle Imker sind deprimiert ob der Witterung, denn auch heute, am 31. März schneit es schon den ganzen Nachmittag; auf der Alb liegen 20 cm Neuschnee.

Zu unseren Bienen meinte Vorstand Kehm, dass die beiden Jahre befriedigend waren. Im vergangenen Herbst fand in Pfullingen eine Ausstellung statt, an der sich die Pfullinger Imker beteiligt hatten.


1962 

01.06.1962   Ausschusssitzung im Gasthaus Tübinger Tor

Vorstand Kehm gibt einen Bericht von der Landesversammlung am 12. Und 13. Mai in Stuttgart. Der Verband hatte 292 Mitglieder mehr und eine Völkerzunahme von 15625. Unser Ehrenvorstand Möbus soll zum Ehrenmitglied des Landesverbandes erkoren werden.

In Wilsingen ist die Milbenseuche auf 3 Ständen ausgebrochen. Die Vereinskollegen werden gewarnt in dieses Gebiet zu wandern.

In der Nacht vom 31. Mai zum 1. Juni hat es auf der Alb geschneit und der ganze Monat Mai war kalt und verregnet. 


1961

10.03.1961   Ausschusssitzung im Falken

Neuwahlen: Herr Möbus erklärte, schon 20 Jahre die Vorstandschaft ausgeübt zu haben und auf Grund seiner jetzigen Krankheit und seines erlittenen Schlaganfalls im Januar dieses Jahres nicht mehr den Posten des Vorstandes ausüben zu können. Alle Anwesenden hatten dafür volles Verständnis, es war nur die Frage, wer kann dieses Amt ausführen. Herr Möbus schlug vor den Imkerkameraden Bernhard Kehm oder Hans Blum zu diesem Posten zu wählen; nach klaren Stellungnahmen beider Kandidaten erklärte sich Kamerad Kehm bereit, für 1 Jahr die Vorstandschaft kommissarisch zu übernehmen, als enge Mitarbeiter sollen für diese Zeit die Kameraden Alle, Blum, Brutsch und Schmid helfend mitwirken.

Genossenschaft: Zur Frage einer Genossenschaftsbildung wird nach wie vor, trotz allen positiven Vorschlägen von Landesvorstand Dr. Stehle, mit Zurückhaltung laboriert. Und es wurde beschlossen, die ja oder nein Stimmen zum Angeforderten Bericht nach Stuttgart, in der Frühjahrsversammlung durch eine geheime Wahl zu erlangen, da auf andere weise wir kein klares Bild erhalten. 

12.03.1961   Frühjahrsversammlung im Südbahnhof

Kamerad Bernhard Kehm übernimmt für ein Jahr Kommissarisch den Vorstand, bittet aber um Verständnis seiner Lage und hat noch einige Bedenken wegen Zeitmangel und Arbeitsüberlastung.

Über die Genossenschaftsgründung wird abgestimmt und kommt folgendes Ergebnis zustande:

ja                                             5 Stimmen

vielleicht später                        5 Stimmen

Enthaltungen                            5 Stimmen

nein                                         57 Stimmen

Nach der Wahl wurde unser bisheriger Vorstand Herr Willy Möbus  zum Ehrenvorstand ernannt.

05.05.1961   Ausschusssitzung im Falken

Am 15. bis 16. April 1961 war die Hauptversammlung in Stuttgart. Hier wurde die Genossenschaft gegründet. Vom Landesverband war alles so organisiert, dass nichts mehr im Wege stand. Früher war angestrebt die Genossenschaft sollte durch die Mitglieder und nicht durch den Landesverband auf die Füße gestellt werden. Soweit unser Vorstand an der Teilnahme der Sitzung war, konnte folgendes erfahren werden:

Zweck der Genossenschaft, Einkauf von imkerlichen Artikeln. Herausgabe einer imkerlichen Zeitschrift. Erwerb der Genossenschaft, Kündigung 1 Jahr. Rechte und Pflichten der Mitglieder. Haftsumme DM 50,00. Als Betriebsmittel der Genossenschaft DM 50,00 pro Anteil, es dürfen pro Mitglied 10 Anteile in Besitz genommen werden. Die Zuckerlieferung übernimmt die Genossenschaft. Der Zucker wird direkt vom Erzeuger zum Hauptbahnhof jedes einzelnen BV geliefert, der Preis für den Imker ändert sich nicht. 


1960

06.11.1960   80-jähriges Vereinsjubiläum im Südbahnhof

Der Schriftführer Hans Blum erzählt die Vereinsgeschichte von 1880 bis heute.

Die gesamte Jubiläumsfeier wurde von der Kapelle Wurster umrahmt. Die Firma Schaal & Kurz stiftete 50 Flaschen Wein und der Verein noch einige Gläser Honig. Vorstand Möbus brachte viele Imkergedichte zum Besten und die Feststimmung stieg stetig. Zum Schluss kam die Festversammlung in den Genuss des Königinfängers, vorgeführt von unserem Nachbarverein Alb - Hohenzollern, und es war lustig und rührend, wie gut sich die „Jüngeren“ von der Alb in diese Rollen eingespielt haben und wie sich Vorstand Möbus über sein Bühnenstück samt allen Festversammelten freute. Langsam ging dieser schöne Nachmittag zu Ende, langsam gingen die vielen Gäste und Imkerkameraden nach hause mit schönen Erinnerungen und mit nachdenklichen Gesten über die vergangenen Jahre.

16.12.1960   Ausschusssitzung im Falken

Möbus gibt einen kurzen Bericht von der Beiratssitzung in Stuttgart. Der deutsche Imkerbund will uns Schwaben zurückdrängen. Der bayrische Verband ist in 3 Teile zersplittert (Oberbayern, Bayern und Nürnberg). Im Februar werden die Vereinsvorstände Klarheit schaffen. Jährlich werden 8.000 DM an den deutschen Imkerbund bezahlt. Frage der Bildung einer großen Genossenschaft (lebhafte Debatte, keine freien Imker mehr)! 


1958

27.04.1958   Frühjahrsversammlung im Südbahnhof

Anwesend waren 71 Mitglieder.

Für den Wanderstand in Deckenpfronn soll pro Volk im Voraus ein noch festzulegender Betrag angefordert werden.

Zum Schriftführer wird Hans Blum, Reutlingen Stuttgarterstraße 29 gewählt.

26.09.1958   Ausschusssitzung in der Weinstube Wörner

Herr Möbus gab einen kurzen Bericht. Das gute Honigjahr erstreckte sich bis Bayern. Dagegen litt Norddeutschland unter der großen Trockenheit und die Heideimker wanderten teils mit „Körben“ bis in den Schwarzwald. Diese Imker haben jedoch mit Schwierigkeiten beim Rückwandern zu rechnen, da Milbenseuche und andere Krankheiten unbegehrte Gäste sind. Im Schwarzwald mussten 6 Sperrbezirke angelegt werden. Auch ist auf die Schwarzsuchtviruskrankheit zu achten. Die Übertragung kann durch Fütterung und Drohnen erfolgen. Also Ansteckung von Biene zu Biene.

Herr Alle gibt einen Kurzbericht über den Wanderstand in Deckenpfronn: Im August sind Völker verhungert.  Deshalb wird auf die Standgebühren verzichtet, der Förster und der Forstmeister bekommen vom Verein je 25,-- DM. Die Kameraden Möbus Digel und Blum fahren nach Deckenpfronn um den Stand auf den Wintersitz zu bringen.


1957

Ausschusssitzung am 22. Februar 1957

Übergreifend zum Hauptthema vertritt Vorstand Möbus den Standpunkt: warum soweit in den tiefen Schwarzwald hinein wandern, wenn ebenfalls gute Vorbedingungen bereits in dem großen Forst in der Gegend Stammheim, Deggenpfronn, Dobel und Gächingen gegeben sind? Wir müssen auf die Kleinimker Rücksicht nehmen, welche nur einmal in der Woche nach ihren Völkern sehen können und am gleichen Tag zurückkehren müssen. Die Kameraden Bosler, Bräuner und Brida wurden damit beauftragt, so bald als möglich an Ort und Stelle einen geeigneten Platz ausfindig zu machen, wo der Wanderstand aufgestellt werden kann. Möglichst sollte man ersuchen im Staatswald einen solchen Platz zu bekommen. In der Sitzung des Landesverbandes wurde bekanntgegeben, dass auf Landesebene finanzielle Mittel bereit gestellt werden um an die Vereine neue Beuten abgeben zu können.

Ausschusssitzung am 17. 04. 1957

Endlich konnte Vorstand Möbus berichten, dass der Wanderstand verlegt worden ist und zwar wurde uns durch das Forstamt Wildberg in sehr entgegenkommender Weise im Forst Deckenpfronn - Stammheim ein Platz zugewiesen. Sehr verdienstvoll hat sich dabei Förster Christian Deckenpfronn für uns eingesetzt; seinen Platzvorschlag konnte die Kommission: Bosler, Maag und Brida zustimmen.


1956

 Ausschusssitzung am 22. Dezember 1956

Vorstand Möbus teilt mit, dass wir voraussichtlich vom Staat zu den Versetzungskosten des Vereinswanderstandes mit einem Zuschuss von 80 % rechnen dürfen. Vom Landesverband können wir deshalb nichts erwarten, weil derselbe über Erwarten stark verschuldet ist (1.600,-- DM).

An Gesamtkosten würden etwa DM 1.278,00 entstehen und Zimmermeister König mit dem Abbruch und der Versetzung beauftragt werden. Leider aber ist mit der Versetzung nach Unterlengenhardt nicht zu rechnen, da der zuständige Forstmeister die Genehmigung nicht erteilt. Es wurden nun weitere Vorschläge gemacht, wo wir evtl. den Vereinsstand aufstellen könnten; so unter anderem am Rande des Schwarzwaldes, am Hasselstaller Hof, ferner Waldrennach, Berneck, Oberreichenbach, Rötenbach, Wörzbach, Ottenbronn, Neu- bez. Althengstett, Markung Wildbad, Schönberg- Charlottenhöhe. Zur weiteren Sondierung solle nochmals eine Abordnung in den Schwarzwald fahren. Imkerfreund Gottlob Schmid wurde beauftragt festzustellen, wie die Bereiche der verschiedenen Forstämter umgrenzt sind, damit man die richtige zuständige Stelle um Genehmigung angehen könne.


1954

Die Frühjahrsversammlung des Imker Bezirkvereins Reutlingen fand am 11. April 1954, im Saal des Gewerkschaftshauses statt. Beginn um 14:00 Uhr.

Der Vorstand Möbus begrüßte die zahlreich erschienenen Imker und Imkerinnen und kam dann zu dem Tätigkeitsbericht vom vergangenen Jahr. Zunächst wies er darauf hin, dass der Frühjahrsanfang 1953 recht Erfolgversprechend begonnen habe. Die Völker hätten sich recht entwickelt, konnten schon frühzeitig in den Honigraum gebracht werden und seien recht leistungsfähig gewesen, bis das Wetter Anfangs Mai, durch Kälterückschlag, einen großen Strich durch die Rechnung der Imker gezogen habe. Vom 11.5.1953 ab habe man den ganzen Sommer über nur Jammer und Not bei den Bienen und deren Imker feststellen können. Ja selbst imkerliche Industriebetriebe hätten sich der Not entsprechend umstellen müssen. Die Imker seien mehr, wie jeder andere Beruf, auf die Natur angewiesen. Der Not entsprechend sei es gut gewesen, dass es je Volk 5 Kg steuerfreien Zucker gegeben habe. Dieser soll auch für das Jahr 1954 genehmigt werden.

Über die Milbenseuche wies Möbus darauf hin, dass diese, insbesondere im Schwarzwald ständig weiter vordränge und es gehöre viel Arbeit und Rücksicht dazu, diese zu bekämpfen.

Wegen der Maikäferbekämpfung hat Möbus alle Imker gewarnt in solche Gebiete zu wandern, weil dort der Wald nicht zum honigen komme, da die Lachnide gleichzeitig vernichtet werde.

Der Vorstand Möbus verlas eine neue Wanderordnung und anschließend entstand eine rege Diskussion wegen der Wanderordnung und dem Auslandshonig.

Auch über die Tätigkeit im Landesverband wurde berichtet. In Hessen - Nassau hätten 3.000 Imker ihren Betrieb eingestellt. Die Mitgliederzahl habe sich von 1953/54  von 22.300 auf 21.000 verringert.

Der Württembergische Verband zählt 117 Vereine

In Stuttgart soll eine Imkerschule errichtet werden, wozu die Baukosten sichergestellt seien. Das Bienenwirtschaftsinstitut in Hohenheim werde eingerichtet. Bosler gab anschließend einen Bericht über die von Dr. Löbel in Stuttgart vorgetragene Schädlingsbekämpfung.

Es wurde erwähnt, dass nachgewiesenermaßen ohne Bienen der Obstertrag sehr zurückgegangen sei, so sei z.B. bei einer Kirschenplantage im Jahr mit Bienen 12.000 Ztr. und ohne Bienen nur 50 Ztr. geerntet worden.


1953

1953 ein schlechtes Honigjahr (Pressebericht)

Herbstversammlung des Bezirksbienenzüchtervereins Reutlingen in der „Harmonie“

Die Imker müssen leider wieder einmal ein schlechtes Honigjahr verzeichnen. Wohl hatte sich der Frühling zuerst gut angelassen; dann aber kam die Frostnacht vom 10. auf den 11. Mai mit der Zerstörung der Blüten und mit anschließendem langen und trostlosen Regenwetter. In der Herbstversammlung desBienenzüchtervereins Reutlingen in der „Harmonie“ - mit seinen 275 Mitgliedern umfasst er etwa den alten Kreis Reutlingen - konnte der Vorsitzende und Kreisbeauftragte Konrektor Wilhelm Möbus unter den Gästen Kreisobstbauinspektor Kost begrüßen und von einigen erfreulichen Tatsachen berichten. Die Imker erhalten jetzt 5 kg steuerfreien Zucker je Volk, das Landwirtschaftsministerium hat sich zu einer Zusammenarbeit bereit erklärt und man ist auf dem Wege, auch bei uns eine Imkerschule zu errichten, wie eine solche bereits in Bad Segeberg bei Hamburg besteht.


1951

Am Sonntag den 3. Febr. 1951, um 14:00 Uhr fand im Gasthaus zum Nürtingerhof hier, unter dem Vorsitz des Landesvereinsvorstandes Neff, eine Besprechung über Wanderfragen und anderes statt, wozu der Wanderwart Fegert, ferner der Schriftführer Zeeb, aus Stuttgart die Herren Schiller und Auracher erschienen waren. Eingeladen waren die Wanderplatzwarte der Kreise Reutlingen und Münsingen und von Trochtelfingen, welche alle bis auf Goller, Gächingen anwesend waren. Nach reger Aussprache, auch von den Vertretern von Nord - Württemberg, wurde eine geregelte und gemeinsame Wanderordnung und Wanderung besprochen und beschlossen, sowie Wanderkarten dazu entworfen.

Damit und zusammen mit dem Seuchenzeugnis soll nun der wilden und willkürlichen Wanderung ein Ende bereitet werden. Der Platzwechsel im gleichen Wanderjahr ist auf der Alb nicht gestattet, dagegen im Schwarzwald frei und kann beliebig gewählt werden, jedoch auch nur mit entsprechender Wanderkarte und dem Seuchenzeugnis. Die Besprechung fand einstimmigen Beschluss und endete gegen 18:00 Uhr.                                                              


1950

Frühjahrsversammlung 1950

Am Sonntag den 5. März 1950 fand im kleinen Saal der Bundeshalle in Reutlingen die Frühjahrsversammlung des Bienenbezirksverein statt.

Zu Beginn begrüßte der Vorstand Möbus die zahlreich erschienenen Mitglieder. Anschließend gab er den Rechenschaftsbericht. Dabei wies er zunächst darauf hin, dass das Jahr 1949 zu den guten Honigjahren zählen könne. Zwar habe es im Frühjahr den Anschein gehabt, dass es zu keinem guten Honigjahr werde, weil der Monat Mai sehr kalt und nass war. Im Juni aber setzte die Waldtracht ein und es honigte insbesondere die Fichte während des ganzen Sommers, ja bis sogar in die Herbstmonate hinein.

Der Reiche Honigsegen habe manchen Jungimker die Zunge gelüftet, was nicht ratsam sei. Den Honig soll man nicht verschleudern, sondern die Hälfte der Ernte für die Kundschaft zurückstellen, denn es kommen sicher auch wieder magere Jahre und dann könne man diese befriedigen.


1949

Ausschusssitzung am 27. Juli 1949 in dem Gasthof zum Paradies.

Der Preis für Honig und zwar für ½ Kg Soll nicht unter 4,00 DM betragen. Es kann wohl Honig verschenkt, aber der Preis soll dabei nicht gedrückt werden.

Der Imkerverein stellt bei der Obstbauausstellung auch mit aus und es kann jeder Imker dazu beitragen.

Mit den näheren Arbeiten dafür ist Bosler beauftragt worden. Der Ausstellungsplatz soll künstlerische Art erhalten und mit dem Verkauf von Leckerbissen verbunden werden.

Der Zucker für die Einwinterung sei genehmigt, liege aber noch in Amerika, so dass dieser wahrscheinlich nicht zur rechten Zeit zur Verfügung stehen werde, man solle Blütenhonig zur Einwinterung bereit halten.

Die Gläser- und Gefäßfrage bereite zur Zeit noch einige Schwierigkeiten, die zu überbrücken versucht werden müssen. Herr Kleinecke soll das weitere dafür unternehmen.

Ausstellung

Vom 15. bis 23. Oktober 1949 fand eine Ausstellung des Landesobstbaues in der Friedrich Listhalle statt. Dabei hat auch der Bezirksverein für Bienenzucht mit ausgestellt. Vor allem stand da im Vordergrund die Ausstellung des Honigs, der in Gläser, etwa 10 Zentner, pyramidenförmig zur Schau gestellt wurde. Von Christian Tröster, Holzelfingen, wurden Kunstwaben und Barren von ausgelassenem Wachs gezeigt und von der Firma Riehle und Kleinecke waren sämtliche zur Bienenzucht und Gewinnung von Honig nötigen Geräte ausgestellt.

Der Ausstellungsraum war durch schöne Ausschmückung und Reklame für Deutschen Honig, sowie durch entsprechende, sinnvolle Verse und Hinweise und für die Zusammenarbeit zwischen Obst- und Bienenzüchter harmonisch gestaltet und fand bei den Besuchern allseits Beachtung und Bewunderung.


1948

Gründungsversammlung des Bezirks Imkerverein Reutlingen am 11.4.1948 um 13:30 Uhr in der Jos-Weiß-Schule.


1947

Frühjahrszucker

Ein kleiner Lichtblick für unsere recht enttäuschten Imker erfolgte durch die Freigabe von 2,5 Kg. Frühjahrszucker je Volk. Dagegen aber musste sich jeder Bezieher von Zucker ehrenamtlich verpflichten bei, bez. gleich nach der ersten Schleuderung 1/3 Honig dafür abzuliefern.

Auswinterung

Es darf als geradezu Katastrophal bezeichnet werden, wie schlecht die Bienen den lang anhaltenden Winter überstanden haben. Mann darf wohl mit recht sagen, dass daran zum großen Teil die schlechte Einwinterung Schuld war; es fehlte vor allem an Zucker und wo dieser nicht rechtzeitig zur Verfügung stand mussten die Bienen mit Honig oder Ersatzmitteln eingewintert werden. Da aber Blütenhonig recht spärlich vorhanden war, musste auf Waldhonig zurückgegriffen werden. Ein Teil der Imker aber hatte auch diesen nicht zur Verfügung, weil sie nicht in den Schwarzwald gewandert sind oder nicht den richtigen Platz gewählt hatten und es stand ihnen gar kein Winterfutter zur richtigen Einfütterung zur Verfügung.

Aus all diesen Gründen sind Schätzungsweise 60 - 70 % der Bienenvölker eingegangen. Als Ursache ist zu nennen in erster Linie die Ruhr, an zweiter Stelle verhungert.

Einwinterung

Vom Kreisernährungsamt wurde im September 47 nach viel Mühe Zucker zur Verfügung gestellt und zwar im Verhältnis 1 zu 2, also 1 Kg. Honig gegen 2 Kg. Zucker. Letztere konnte bei der Großhändlern Schaal - Kurz, Wieland und Verbraucherring umgetauscht werden. Der Honig wurde zu 4,00 RM und der Zucker zu 1,10 RM pro Kg. berechnet.


1946

Die erste nach Kriegsende stattfindende Imkertagung fand am Sonntag den 12. Mai 1946 im Zeichensaal der Jos- Weiß-Schule statt.

Anwesend waren 102 Personen

Tagesordnung:

1. Tätigkeitsbericht

2. Kassenbericht

3. Wahlen

4. Verschiedenes

Nach der Willkomm- Begrüßung der Anwesenden durch den Vorsitzenden Möbus, gab dieser den Tätigkeitsbericht bekannt.

Der bisherige Imkerverein der Ortsfachgruppe Reutlingen erhält nunmehr die Bezeichnung:

Landwirtschaftliche - Imkerinteressengemeinschaft

Auf die Alb und später, wenn erforderlich, auch in den Schwarzwald, wird an den Sonntagen eine Omnibuslinie eingeführt, so dass auch dem Kleinimker die Möglichkeit besteht zu wandern und seine Bienen an den Sonntagen aufzusuchen und zu betreuen. Es kann auch ein festgelegtes Quantum Honig mit nach Hause genommen werden. Es werden übertragbare Fahrkarten zu 25,00 RM ausgegeben, die zu 6 Fahrten auf die Alb, oder für neu zu lösende, in den Schwarzwald, Gültigkeit haben. Die Zeit der Ab- und Rückfahrt wurde festgelegt.

Es sind leider die Bienenvölker von etwa 4000 auf 2500 zurückgegangen, was aber nicht nur im Kreis Reutlingen sonder in ganz Württemberg und besonders im Westen der Fall war, dort sogar bis zu 50 % Verluste. Im Schwarzwald wird in der Nähe von Calmbach ein Bezirks- Wanderstand erstellt, wozu sich die Imker zur Besetzung und auch solche zur Überwachung anmelden können. Wollen wir hoffen, dass der Wald mit seinem Imkersegen uns im Jahr 1946 hold gesonnen sein wird und der neue Stand gut eingeweiht werden möge.

Einwinterung 1946!

Mit banger Sorge wird mancher Imker dem Frühjahr 1947 entgegensehen, weil er seine Bienen nicht mit dem nötigen Winterfutter versehen konnte. Es gab keinen Zucker zur Einwinterung und viele Imker hatten außer etwas Waldhonig kein Futter für die Bienen, weshalb viele Völker zusammengelegt, bzw. vereinigt werden mussten, um wenigstens die Aussicht zu haben, mit einem Teil davon durch den Winter zu kommen. Hoffen wir, dass sie damit Glück haben.

Später (Ende Oktober) gab es für den gesamten Kreis noch 5 Sack Zucker, der nach vielen Umständen in Tübingen abgeholt werden musste und wo man die Versicherung eingehen musste, dass für 100 Kg Zucker 50 Kg Honig gegeben werden mussten.

Der Zucker wurde in vorstehendem Sinne an Groß- und Mittelimker verteilt, ja, es haben sogar welche darauf verzichtet, weil ihnen das Verhältnis 2:1 nicht angenehm war und weil die Einwinterung vorbei sei. Auch konnten einige den abzuliefernden Honig nicht aufbringen. Ohne Einwände ging es nicht und manche glaubten im Nachteil zu sein. Anfangs wurde in Aussicht gestellt, dass man pro Volk 5 Kg Zucker zur Einwinterung erhalten solle. Dagegen müsste man 2,5 Kg Honig abgeben. Es stellte sich aber später heraus, dass dies alles nur ein Gerücht war.

Mit Rundschreiben vom 17.8.46 hat Herr Möbus den Vorsitz der Landwirtschaftlichen - Imkerinteressengemeinschaft auf 1.9.1946 niedergelegt. Die Arbeit, die damit verbunden ist wurde ihm zuviel und er konnte diese nicht mehr bewältigen, weil es zu seinem gesundheitlichen Nachteil wurde. Nachdem sich aber kein Nachfolger gemeldet oder zur Verfügung gestellt hatte musste Herr Möbus die Geschäfte vorläufig weiterführen.

Der gesammelte Honig 246 Kg wurde Mitte Dezember 1946 vom Gemeinschaftswerk Versorgungsring Mittelbaden G.m.b.H., Unterlager Baden Baden, Leopoldstr. 17a abgeholt. Die Gefäße mussten mitabgegeben werden.

Ablieferung von Bienenvölker und Wachs

Der Kreis Reutlingen musste an die Französische Besatzungsarme insgesamt 250 Bienenvölker abliefern und zwar einschließlich Kasten, bzw. Bienenwohnungen. Die Ablieferung erfolgte am 22. Oktober 1946. Nach Kontrolle und Abnahme der Bienenvölker wurden diese auf dem Güterbahnhof eingeladen. An dem betreffenden Tag war es recht kühl, so dass man einen Wintermantel vertragen konnte. Hoffen wir, dass die Bienen beim Ausladen in einem wärmeren Klima angekommen sind. Ohne Anstände ging es dabei nicht, denn es kam vor, dass einzelne Ablieferer den Bienen keine oder nicht genügend Luft bereitet oder gar keinen Abschluss bereitet hatten, so dass beim Öffnen der Außentür, die Bienen trotz der kühlen Witterung auf dem Einladeplatz herumflogen. Der weitaus größte Teil der Kästen war vorschriftsmäßig mit Lüftung versehen und es wurde auch gutes, neuwertiges Kastenmaterial angeliefert. Die Ablieferung von Bienenwachs (Reinwachs) erfolgte Ausgangs November 1946.


1945

Betrifft die Ablieferung von Wachs

Zeitungsbericht

An alle Imker des Kreises Reutlingen!

Die Reichsfachgruppe Imker gibt bekannt: Alle Imker, unsere Mitglieder und auch die Nichtmitglieder haben für jedes eingewinterte Bienenvolk mindestens 160 Gramm Altwaben, das Durchschnittsgewicht einer vollausgebauten Wabe im deutschen Einheitsmaß, oder 80 Gramm Reinwachs oder 500 Gramm Trester bis spätestens 20. Januar 1945 an die Zuständige Ortsfachgruppe Imker abzuliefern. Auf diese Sofortabgabe werden die Mengen angerechnet, die der Imker bereits seit 1. September 1944 nachweisbar abgeliefert hat, ohne Mittelwände dafür zu beanspruchen. Die Vertrauensleute der Ortsfachgruppe Imker Reutlingen sammeln das Wachs der ihnen zugeteilten Imker ein und liefern es bis zu obigem Termin bei Kassier Kleinecke, Reutlingen, Alteburgstraße gesammelt ab. Die Ablieferungslisten sind beizufügen.


1944

Unsere Imker hoffen immer

Frühjahrsarbeitssitzung der Ortsfachgruppe Imker Reutlingen.

Aus dem Jahresbericht des Vorsitzenden ist folgendes zu entnehmen:

Das hinter uns liegende Bienenjahr war ein recht eigenartiges Jahr. Die Entwicklung der Völker war im allgemeinen nicht ungünstig, aber mit dem Honigertrag war es eine eigene Sache, bei uns honigte es aber nicht so recht, deshalb wanderten die meisten Imker ziemlich frühzeitig auf die Alb und wer Glück hatte, bekam volle Honigtöpfe. Vielen blieb dieses Glück versagt, weil sie entweder zu spät wanderten und infolgedessen die Esperfette-Tracht nicht ausnützen konnten, oder aber weil infolge der längeren Trockenzeit die Honigbächlein nicht fließen wollten.

“Wie kommen wir zu den Wanderständen bei der herrschenden Benzinknappheit?” So fragten sich die Wanderimker sorgenvoll.

Da griff unser Vorsitzender ein und organisierte gemeinsame Sonntagsfahrten. Sonntag für Sonntag wurden die Wanderimker mit dem Lastauto in den Schwarzwald gefahren. Da wurde gearbeitet und geschleudert und zusammengeholfen, dass es eine Freude war. Abends fuhr man nach Hause, fröhlich und vergnügt.


1943

Das Jahr 1943 schien volle Honigtöpfe zu bescheren, die Voraussetzungen reicher Blütenpracht und starker Völker waren vorhanden; aber es honigte nicht, da es zu trocken war; da auch der Wald versagte wurde 1943 ein ausgesprochenes Missjahr. Raps als Frühtracht und Bärenklau als Spättracht brachten etwas Honig.

Die Honigsonderaktion erbrachte nur einen Bruchteil der vorjährigen Ablieferung. Die Zahl der Bienenvölker ging von 3881 auf 3858 zurück.

Zum neuen Vorstand wurde Wilhelm Möbus gewählt.

Die Einwinterung konnte infolge des zugewiesenen Zuckers ordnungsgemäß erfolgen. Künftig muss jeder Imker mit dem eigenen Wachs auskommen. Wandern ist eine unbedingte Notwendigkeit, auch kleinere Trachten müssen ausgenützt werden. Um Transporte zu ermöglichen müssen gegebenenfalls unsere Imker zusammenstehen.


1942

  1. Rundschreiben am 27.04.1942

1. Es gibt keinen Frühjahrszucker

2. Im Herbst bekommt der Imker pro Volk 6 Kg Zucker und 1,5 Kg  im kommenden Frühjahr.

3. Zuchtwart Wilhelm Rösch vermittelt Puderzucker, 375g pro Völkchen.

4. Wachserzeugung pro Volk 400 g.

5. Imker König regelt die Wanderung.

6. Bienenweide, Obmann Gehringer.

7. Tabakersatz liefert Kleinecke.

8. Beihilfe für Neubeschaffungen vermittelt der Ortfachgruppenvorsitzende.


1941

Frühjahrsversammlung der Ortsfachgruppe Imker - Auch der Honigertrag muss gesteigert werden!

Als Ortfachgruppenvorsitzender Stadtrat Fiechtner die zahlreich besuchte Imkerversammlung eröffnete, begrüßte er als größte die Vertreter des Reichsnährstandes und denjenigen des Obst- und Gartenbauvereins Reutlingen. Stabsleiter Sinn übermittelte die Grüße der Kreisbauernschaft, bekundete das Interesse derselben auch für die Belange der Imker und sprach von der großen Bedeutung der Bienenzucht für den Obstbau, den Raps und dergleichen, die für die Ernten dieser Kulturen von wesentlichem Einfluss ist. Ortsfachgruppenvorsitzender Fiechtner teilte mit, dass die Ortsfachgruppe 291 Mitglieder mit 4001 Bienenvölker zählt, und sprach dann über die Aufgaben, die dem Imker aus der gegenwärtigen Durchlenzung der Bienenvölker, einem kurzen, aber wichtigen Zeitabschnitt, erwachsen, alles unter dem Gesichtspunkt einer Steigerung des Honigertrages erzielt einmal dadurch, dass nach der ausgegebenen Parole jeder Imker jedes Jahr mindestens ein neues, und zwar ein gutes Volk zugelegt und dann durch eine Steigerung des Durchschnittlichen Honigertrages wie geplant von 10 auf 12,5 Kilogramm je Volk und Jahr.


1940

  1. März 1940

Mehr Honig und Wachs

Frühjahrshauptversammlung der Imker

Die Ortsfachgruppe Imker Reutlingen und Umgebung hatte am letzten Sonntag im "Südbahnhof" ihre Frühjahrsversammlung, die der Leiter der Fachgruppe, Stadtrat Fiechtner, mit Begrüßungsworten eröffnete. In längeren Ausführungen erörterte er dann eine Reihe brennender Fragen. Zugeteilt werden in diesem Frühjahr pro Volk 2  kg Bienenzucker, im Herbst weitere 5 kg. Darüber hinaus findet keine Zuteilung statt. Berücksichtigt werden nur die bei Zählung gemeldeten Völker. An alle Königinnenzüchter wird Puderzucker abgegeben. Auch Nichtmitglieder werden mit Zucker beliefert. Die Bienenzucht ist kriegwirtschaftlich von Bedeutung. Daher ist es Aufgabe des Imkers, alles zu tun, was in seinen Kräften steht. Jeder Imker muss sich der Tatsache bewusst sein, dass er nicht für sich allein, sondern für das ganze Volk arbeitet. Das dem Imker gesteckte Ziel kann erreicht werden durch planmäßige Königinnenzucht. Junge, rassenreine Königinnen sind das A und O der Bienenzucht; daher muss jeder Imker Zuchtwahl treiben.


1939

Herbst - Hauptversammlung der Ortsfachgruppe Reutlingen

Die Reutlinger Ortsfachgruppe Imker hatte am Sonntagnachmittag in der "Germania" ihre wiederum zahlreich besuchte Herbst - Hauptversammlung. Nach Begrüßung der Imkerkameraden und ihrer Angehörigen gedachte der Ortsfachgruppenvorsitzende Stadtrat Fiechtner des verstorbenen Rektors i.R. Rüger, Betzingen, der gerade in dieser Stunde zu Grabe getragen wurde. Rektor Rüger, sein Vorgänger in der Leitung des vormaligen Bezirksvereins, habe sich durch Jahrzehnte um die Imkerei große Verdienste erworben, wofür ihm Stadtrat Fiechtner über das Grab hinaus Dank sagte.


1938

Vierjahresplan und Imkerei

Es ist selbstverständlich, dass die Imker nach ihrer Eingliederung in den Reichsnährstand als Fachgruppe der Auffassungen sind, Forderungen des Vierjahresplanes gleichermaßen wie allen anderen Fachgruppen unterworfen sind und von sich aus auch alles zu unternehmen haben, was der Mehrerzeugung vom Honig dient. Honig ist hochwertiges Volksnahrungsmittel. War die Imkerei bisher mehr Liebhaberei und Nebenerwerbsquelle, so ist sie heute ein wichtiger Teil unserer gesamten Ernährungswirtschaft; sie hat sich über die Freude um die Bienenzucht und über die eigenen Interessen hinaus ganz den Belangen der Volksernährung zu unterstellen.


1937

Frühjahrsversammlung 1937

Ohne Bienenweide keine Bienenzucht

Obstbaumspritzen und Bienenzucht ein Problem, das kein Problem sein muss

Nicht weniger als 2,5 Mill. Bienenvölker stehen in Deutschland in der neuen Erzeugungsschlacht, und auch im Kreis Reutlingen haben es die Imker darauf angelegt, in der Erzeugung von Honig das Höchstmöglichste zu erzielen. Das trat bei der Frühjahrsversammlung der Ortsfachgruppe Imker Reutlingen und Umgebung deutlich in Erscheinung. 120 Imker und Imkerfreunde aus Stadt und Umgebung waren anwesend und mit Genugtuung konnte festgestellt werden, dass unsere Imkerschaft über einen starken Nachwuchs verfügt.

Schont und schafft Bienenweiden

Ohne Bienenweiden keine Bienenzucht! In dieser Beziehung wird noch viel gesündigt. Solange das Publikum auf dem Markt die Palmkätzchen in ganzen Bündeln verkaufen sieht, glaubt es nicht, dass das abreißen von Palmkätzchen verboten ist. Ödflächen, Raine usw. müssen bepflanzt werden. Für Bienenweide kommen in Frage: Forsythie, Eibe, Kornelkirsche, Berg- und Spitzahorn, Winterlinde, Akazien, Ackerhanf, Winteraster, Sonnenblumen, Boretsch, Phazelia, Winterraps. Es geht eben darum, durch eine richtige Bienenweide zu einer Dauertracht zu kommen.

Ein Problem, das nicht unbedingt ein Problem sein müsste, scheint das Verhältnis zwischen Obstbauzucht und Bienenzucht zu sein. Ohne Bienenzucht kein Obst, das muss sich der Obstbauzüchter stets vor Augen halten und bei einigermaßen gutem Willen müsste es möglich sein, die Ausweitung des Obstbaumspritzens auf die Bienenzucht auf ein Minimum des Schadens herabzudrücken. Tatsache ist, dass durch das Spritzen der Obstbäume schon viel Schaden an den Bienen verursacht worden ist. Das ist überall dort der Fall, wo unzeitig fahrlässig gespritzt wird. Die Arbeit des Spritzens sollte in wenigen Tagen erledigt sein. Zieht sich das Spritzen durch Wochen hindurch fort, dann geschieht das den Bienen sehr zum Schaden.


1936

Bienenwandern und Faulbrut

Versammlung der Reutlinger Ortsfachgruppe Imker in Eningen Post am 18. Mai 1936

Am 18. Mai 1936 versammelte sich die Fachschaft Imker Reutlingen in Eningen Post um ihren Fachgruppenleiter Fiechtner. Dieser eröffnete die Versammlung mit dem Hinweis, dass auch die Imker in die Erzeugungsschlacht des deutschen Volkes mit eingeschlossen seien. Die Versammlung erhielt ihre besondere Bedeutung durch die Anwesenheit des Landesobmannes für das Bienenwandern Oberlehrer Pleiß Metzingen, des Vertreters des Regierungsrat Dr. Winghofer, des beamteten Tierarztes Veterinärarzt Dr. Holsteiner Reutlingen. Als Gegenstand der Verhandlung stand das Thema: Bienenwandern und Bienenseuchen auf der Tagesordnung. In Reutlingen und der näheren Umgebung herrscht starke Übervölkerung an Bienenvölker, führte Herr Fiechtner aus, die Talimker sind daher auf das wandern angewiesen; aber die Wanderimker sind der Gefahr der Verseuchung der Bienenvölker mit Faulbrut ausgesetzt. So haben im Honigjahr 1934 einige Wanderimker aus dem Schwarzwald außer gefüllten Honigkannen auch die Faulbrut nach Hause gebracht. In Württemberg besteht seit Jahren ein Bienenseuchengesetz, auf Grund dessen aus einem Umkreis von einem Kilometer um ein verseuchtes Volk nicht gewandert werden darf. Auf Grund der zurzeit im Gange befindlichen Untersuchung aller Bienenvölker besteht die Aussicht, dass unser Bezirk wieder seuchenfrei ist. Wir wollen hoffen, dass die Faulbrut für immer aus unserem Bezirk verschwindet. Dieses Ziel zu erreichen ist Aufgabe jedes einzelnen Imkers.

Mitglieder waren es am 1. Januar 1935 213 und am 1.1.1936 222, wozu 23 neue Mitglieder kamen, so dass 245 Imker der Fachschaft angeschlossen waren. Der Bezirk zählt zurzeit 3300 Völker.

Bezirksbauernführer Gekeler sprach von der engen Verbindung der Fachschaft Imker mit der Landwirtschaft und damit mit dem Vierjahresplan im Reichsnährstand.


1935

Auch die Imker in der Erzeugungsschlacht.

Frühjahrs- Imkertreffen in der Harmonie am 17. März 1935

Anwesend waren 65 Vereinsmitglieder

Die Kreisfachgruppe Imker Kreis Reutlingen hatte am 17.3.1935 in der Harmonie ihre Frühjahrsversammlung. In Vertretung des am persönlichen Erscheinen verhinderten Vorsitzenden Oberlehrer Fiechtner leitete Oberlehrer Reiff die Versammlung. Reiff konnte eine erfreulich große Anzahl von Imkerfreunden aus Stadt und Land begrüßen. Sein besonderes Willkommen galt dem Ehrenvorstand Rektor a.D. Rüger Betzingen. Er wies darauf hin, dass wenn auch die Erzeugungsschlacht in erster Linie der Landwirtschaft gelte, so darf auch an den Honig der Ruf ergehen: Auf in den Kampf! Die deutschen Imker gewinnen jährlich etwa 400.000 Zentner Honig; aber auch die bis jetzt vom Ausland bezogenen 100.000 Zentner sollen im eigenen Land herangebracht werden. Dabei könne aber nicht einfach an eine Vermehrung der Bienenvölker gedacht werden; denn je mehr Völker, desto geringer der Ertrag des einzelnen. Notwendig sei vielmehr die Steigerung der Erträge durch Trachtverbesserung und Vernunft.


1932

Mit 2-jähriger Verspätung wurde 1932 das 50-jährige Jubiläum des Bezirksbienenzüchtervereins Reutlingen gefeiert.

Ausschusssitzung am 18. August 1932

Das genaue Programm für die Jubiläumsfeier wird festgelegt. Von der ursprünglich geplanten Ausstellung in größerem Umfang soll abgesehen und nur eine einfache, eintägige Feier veranstaltet werden. Die Feier  um 14.00 Uhr beginnen. Der Vorstand begrüßt die Versammlung. Nachdem die verschiedene Gäste zum Wort gekommen sind, hält Herr Fiechtner die Festrede über das Thema: "Rückblick auf die Geschichte des Vereins".

Zum Abschluss dann werden alle die Imker ausgezeichnet, welche 25 und mehr Jahre Mitglied des Vereins sind. Der Aufbau der Ausstellung soll von Herrn Hack in Verbindung mit Herrn Gehringer in die Hände genommen werden. Musik soll für nötige Unterhaltung sorgen.

Jubiläumsfeier des Bezirks-Bienenzüchtervereins am 5. 9. 1932

Der 5. September 1932 führte die Bienenzüchter des ganzen Oberamts und aus den Nachbaroberämtern nach Reutlingen, um der Feier des 50-jährigen Bestehens des Bezirksbienenzüchtervereins Reutlingen beizuwohnen und der im Gasthaus Lindachstube aufgebauten Ausstellung über die Bienenwirtschaft das Interesse zuzuwenden. Die Ausstellung fand in den Nachmittagsstunden große Beachtung auch beim Nichtmitgliederpublikum, das sich gerne dafür überzeugen ließ, dass die Bienenwirtschaft im Bezirk Reutlingen auf einer organisatorisch bestfundierten Grundlage ruht und alles daransetzt, dem deutschen Honig den deutschen Markt zu erhalten. Dies war auch mit der Sinn der ganzen Veranstaltung, die eindringlich daran weben wollte, dass die deutsche Hausfrau in erster Linie dem deutschen Honig den Vorzug geben soll und geben kann, da in der deutschen Bienenzucht nicht versäumt wird, nur Qualitätsware zu liefern.

Die Ausstellung stand unter dem Zeichen : Die Gewinnung des Honigs und zeigte die Arbeit der Bienen, des Imkers und des Kaufmanns.

Eine Reihe von Imkern warben in sinniger Aufmachung für ihre Erzeugnisse. Die Verkaufsgläser sind alle etikettiert, an der Nummerierung lässt sich jederzeit nachweisen, woher der Honig kommt und wer für den Inhalt des Glases verantwortlich ist. Der Honig im Einheitsglas ist deutscher Qualitätshonig, mag er hellgelb, goldgelb, grünlich, dunkelgrün oder schwarzgrün sein. Die Geräteschau interessierte naturgemäß die Imker, denn an ihr konnte der Imker erkennen, wo er in seinem Betrieb technische Verbesserungen anbringen, wie er ihn noch rationeller gestalten könnte.

Die Jubiläumsfeier

In der gärtnerisch reich geschmückten Lindachstube versammelten sich am Sonntagnachmittag die Bienenzüchter des ganzen Bezirks mit ihren Familien und füllten den Saal bis auf den letzten Platz. Unvergesslich wird allen Teilnehmern der Augenblick sein, da zwei noch lebende Mitbegründer des Vereins, Peter Lorch aus Hausen und Martin Rein aus Undingen begrüßt wurden.

Den Ausführungen des Vorstandes über die Vereinsgeschichte sei folgendes entnommen.

Heute zählt der Verein 200 Mitglieder, die insgesamt 2304 Völker betreuen.76 Imker bewirtschaften bis zu 5 Völker, 60 Imker bis zu 10 Völker, 40 bis zu 20, 20 bis zu 50 und 4 bis zu 100 Völker.


1931

Der Verein ist bekanntlich dem Landwirtschaftlichen Bezirksverein als Sektion angegliedert und ist auch Mitglied des württembergischen Landesvereins. Im Bezirk sind es gegenwärtig etwa 2000 Bienenvölker, was gegenüber von 1929 eine Abnahme infolge des schlechten Honigjahres 1927 bedeutet. Die Mitglieder sind beim Deutschen Imkerbund versichert und zwar für die Dauer ihrer Mitgliedschaft  in der Eigenschaft als Imker für Personen- und Sachschadenereignisse, versichert sind die Mitglieder auch gegen Feuer und Einbruchdiebstahl. Für je 50 Völker ist eine Beitragszahlung von 50 Pfennig zu bezahlen. Haftpflichtfälle sind innerhalb 8 Tagen nach Anspruchstellung bei der Vereinsleitung anzumelden.

Für 1931 wurde der Honigpreis auf 2 Mark pro Pfund festgesetzt

Mit Freude und Genugtuung darf der Verein auf die Reutlinger Ausstellung in Stuttgart zurückblicken. Gezeigt wurde die Gewinnung des deutschen Honigs und damit beschritt der Verein einen neuen Weg auf dem Gebiet der Ausstellung.

Der Verein erhielt einen 1. Preis und die goldene Medaille des Württembergischen Landesvereins, die silberne Medaille des bayrischen Landesvereins und einen Ehrenpreis. Die Mitglieder Tröster Holzelfingen und Bosler Reutlingen hatten einzeln ausgestellt und ebenfalls einen vollen Erfolg erzielt. Um das Arrangement dieser Ausstellungsgruppe, die im Rahmen der geplanten Jubiläumsausstellung anlässlich des 50 jährigen Bestehens des Reutlinger BBZV nochmals gezeigt werden soll, haben sich der Vorsitzende sowie die Herren Bosler Reutlingen und Hack Betzingen besondere Verdienste erworben.

Der Verein hatte im Jahr 1931 178 Mitglieder.


1925

Nach nunmehr 30-jähriger Tätigkeit legte Rektor Rüger die Vorstandschaft nieder, weil wie er sich ausdrückte, ein Volk mit einer alten Weisel an der allergefährlichsten Krankheit leidet, das Volk kommt trotz aller Mühe und Kunst nicht mehr hoch.

Zum Nachfolger wurde Mittelschuloberlehrer Fiechtner gewählt. Er hat mit praktischem Geschick und mit viel Verständnis den Verein weiter- und hochgeführt, das beweisen die Erfolge bei der Jubiläumsausstellung in Stuttgart.

Nun hat der Verein seine 50 Jahre überschritten; mit 50 Jahren steht der Mann noch in voller Kraft. Der Bien altert nie, er verjüngt sich immer wieder von innen heraus, die alten Bienen sterben und werden durch Junge ersetzt. Ach die alte Königin wird durch eine junge ersetzt. Der alte Vorstand zieht sich zurück und an seine Stelle tritt eine jüngere Kraft.


1912

1912 wurden im Bezirk 2115 Völker gezählt, 1926 deren noch 1351, also ein Rückgang von 35,5%.In den besten Honigjahren 1928, 1929 und 1930 ist die Völkerzahl wieder bedeutend gestiegen.

Der Krieg brachte auch für die Bienenzucht namenloses Elend. Ein großer Teil der Mitglieder musste seine Lieblinge verlassen, die Bienenstände waren verwaist. Doch nahmen sich gute Freunde und getreue Nachbarimker der verlassenen Stände an. Für die Lazarette wurde Honig gesammelt und manchem Verwundeten und Kranken eine Freude bereitet.

Die Inflationszeit brachte dem Vorstand und Kassier schwere Sorgen. Die Kassen waren leer, der Zucker musste im Voraus bezahlt werden, Geld war nirgends aufzutreiben, weder bei den Banken noch bei Privatleuten. Der Zucker lief in großen Sammelsendungen für die Bezirke Reutlingen, Münsingen, Tübingen und Mössingen ein und musste nun hier umgeladen, verteilt und an seinen Bestimmungsort gesandt werden. Bei diesem Durcheinander wurde nicht selten ein Sack Zucker gestohlen.

Vorstand und Kassier werden diese Zeiten zeitlebens nicht vergessen. Als eifriger Mitarbeiter betätigte sich Herr Hauser aus Betzingen.


1911

Dies war ein sehr gutes Honigjahr so konnte man alle 4 bis 5 Tage schleudern. Aussage von Herrn Werner aus Calw am 12.11. 1911 bei einer Versammlung in Reutlingen.


1908

Am 21. Sept. 1908 war das landwirtschaftliche Gaufest in Reutlingen. Auch der BBZV beteiligte sich dabei. Beim Festzug wurde ein Wagen mitgeführt. "Bienenzucht einst und jetzt". In der Turnhalle war eine prächtige Ausstellung von Honig und Wachs. Haufenweise standen die Besucher vor den mit Honig gefüllten Gläsern und vor den Wachskuchen. Besonders angestaunt wurde eine Wabe unter Glas und Rahmen. Sie zeigte einen prächtigen Honigkranz, Pollen, Brut in allen Stadien und mitten drin spazierte die Königin.

Versammlungen wurden im Jahr gewöhnlich 2 gehalten, teils auf der Alb, teils im Tal, meistens im heutigen Gewerkschaftshaus in Reutlingen. 


1905

Im Sommer 1905 beteiligte sich der Bezirksverein Reutlingen an der Jubiläumsausstellung in Stuttgart, wo über 20 Zentner Honig und Wachs das Modell vom Schloß Lichtenstein bildeten. Der Verein hatte sich damals eine schwere Aufgabe gestellt, der Verein als solcher, aber auch der Vorstand und der Kassier hatten viel Arbeit, brachten große Opfer und ernteten im Allgemeinen wenig Dank.


1895

Im Jahr 1895 übernahm Herr Rüger aus Holzelfingen, die Vorstandschaft des Vereins, der nun 67 Mitglieder zählte, Herr König aus Honau übernahm im gleichen Jahr die Kassengeschäfte, sein Nachfolger wurde Herr Wittel aus Betzingen und dessen Nachfolger der jetzt noch amtierende Rechner Oberlehrer Lehrer aus Reutlingen.


1884

Vier Jahre nach der Gründung des BBZV 1884 war Landesausstellung des württembergischen Bienenzuchtvereins in Reutlingen. Welches Wagnis, welche Leistung für den BBZV Reutlingen mit seinen knapp 60 Mitgliedern! Von da an ging es mit der Bienenzucht im Bezirk rasch aufwärts, überall in Stadt und Land, ja selbst auf einsamen Höfen, so auf dem Dreherhof, Stahleckerhof und mehr, wurden Bienen gehegt und gepflegt. Eine Reihe von Imkern hatten ihre Völker in Pavillons untergebracht, so Herr Gfröreis von Großengstingen, Adam Tröster in Holzelfingen, Schmiedemeister Vöhringer in Kohlstetten, Rein in Undingen und Schuster in Kleinengstingen, ebenso Lorch in Hausen.

Größere Bienenstände hatten damals die Herren Wehler und Sautter in Pfullingen, Fabrikant Hartmann in Wannweil, unser Mitglied Sauer in Betzingen, ebenso unser einziges Mitglied Reinhold Sautter aus Ohmenhausen, der noch heute selten bei den Versammlungen fehlt.

Die Gebrüder Hack in Bronnweiler hatten neben ihrem Stand noch einen prächtigen Pavillon. Viele andere wären noch zu nennen, die mit großer Hingabe und Liebe Bienenzucht pflegten.

Als Maß traf man vereinzelt das Deutsch österreichische Normalmaß an, das heute noch hie und da auf den Bienenständen anzutreffen ist. Dieses Normalmaß wurde im Jahr 1880 auf der 25. Wanderversammlung in Köln von dem Großimker Dechte in Vorschlag gebracht.

Württemberg hatte seit 1872 ein eigenes Normalmaß, die Quadratschuhwabe.                                         In diesem Maß imkerte auch der Vorstand Gefröreis und andere Vereinsmitglieder. Dieses Quadratschuhmaß verschwand allmählich im Laufe der Jahre von den Bienenständen. In neuerer Zeit ließ jedoch Graze Endersbach dieses Maß in seinem Neuwürttembergischen Maß wieder auferstehen. Dieses Maß mit gleichem Brut- und Honigraum bewährt sich gut und findet viel Anklang, auch Elsäßer hat nebenbei bemerkt die Breite der ehemaligen Normalschuhmaßwabe beibehalten: 26 cm.

Der erste Vorstand des BBZV Herr Gefröreis war nicht nur ein tüchtiger Imker, sondern auch ein großer Freund des Obstbaues. Die heutigen Obstbauanlagen in Großengstingen sind größtenteils von Gefröreis angelegt worden.

Obstbau und Bienenzucht gehören zusammen.

Als Gefröreis die Beschwerden des Alters mehr und mehr spürte, legte er die Vorstandschaft nieder, besuchte aber immer noch regelmäßig die Versammlungen. Bis an sein Lebensende war er den Bienen in treuer Liebe zugetan, vielen Imkern war er ein treuer Berater und Führer, viele Anfänger hat er in die Geheimnisse der Imkerkunst eingeführt.

An seinem offenen Grabe hat Rektor Rieger dem Verstorbenen den Dank des Vereins ausgesprochen. 


1880

Der Bezirksbienenzüchterverein (damalige Vereinsbezeichnung) wurde im Herbst 1880, droben auf der Alb in der Krone zu Undingen, bei dem Gastgeber Buhlach unter dem Vorsitz des damaligen Oberamtsvorstandes Strobel geboren.

Strobel handelte im Auftrage der Regierung und setzte sich mit folgenden Bienenzüchtern in Verbindung:

  • Lehrer Gfröreis aus Großengstingen
  • Rein aus Undingen
  • Schmied Vöhringer aus Kohlstetten
  • Munz aus Holzelfingen
  • Lorch aus Hausen
  • Joh. Georg Kehrer (genannt Bartvetter) aus Betzingen
  • Joh. Sauer (genannt Kübler -Johannes) aus Betzingen
  • Karl Fischer aus Betzingen

 

Als Vorstand und Kassierer des jungen Vereins wurde Lehrer Gfröreis aus Großengstingen bestimmt. Unter seiner rührigen und tatkräftigen Führung wuchs der Verein zusehends und bald schlossen sich auch die Nachbarimker des Bezirks Münsingen an. Der BBZV war kein selbständiger Verein, sondern eine Sektion des landwirtschaftlichen Bezirksvereins, deshalb wurde dem BBZV auch eine Beihilfe zuteil, anfangs 50 Mark, später 100 Mark (Goldmark). Herr Gefröreis als Vorstand des Vereins gehörte zugleich dem Ausschuss des Landwirtschaftlichen Vereins an und die Mitglieder des BBZV waren verpflichtet, das Landwirtschaftliche Wochenblatt zu halten. 

Auf den Bienenständen traf man damals noch viele Strohkörbe an, aber allmählich gingen die meisten Imker vom Stabilbau zum Mobilbau über. Der Bienenstand des Vorstandes war in jeder Beziehung eine Musteranlage. Hier holten sich die Imker Rat und der allzeit freundliche und hilfsbereite Vorstand ging von Zeit zu Zeit zu den Nachbarimkern und führte sie in den Mobilbau ein. Gfröreis imkerte in selbstverfertigten Kästen (es waren Lagerbeuten). In den achtziger Jahren schwärmten die Bienenzüchter für Kreuzung, auch Herr Gfröreis ließ Krainer und Italiener kommen, andere Imker ließen sich die echt deutsche Biene schicken und bezogen Heidevölker. Da konnte es vorkommen, dass plötzlich auf einem Stand goldgelbe, prächtige Italiener flogen, obgleich der Imker keine Italiener - Königin bezogen hatte. Eine nordische Königin hatte den Weg zu einem Südländer aus der Nachbarschaft gefunden.

Die Italiener - Königinnen standen hoch im Kurs. Für eine bis zur Schwanzspitze schöne, gelbe Königin, wurde bis zu 20 Mark bezahlt und bei den Prämierungen erhielten die Italiener die ersten Preise.

Unsere gute deutsche Rasse, die auf der Alb früher sicher rein anzutreffen war, verschwand mehr und mehr von den Ständen, aber der erhoffte Erfolg blieb aus. Die Italiener Biene ist eine ausgezeichnete Honigsammlerin und liefert in den Südländern große Honigernten. Sie hat sich aber bei uns nicht bewährt. Sie ist eine Frühbrüterin und die Volksverluste sind im Frühjahr ganz enorm, so dass sie bis zur Haupttracht nie recht ins Zeug kommt. Durch die Einführung fremder Rassen glaubte man, die Bienenzucht zu heben, erreichte aber das Gegenteil, nicht Aufstieg, sondern Abstieg.

Der Reutlinger BBZV war von Anfang Mitglied des württembergischen Landesvereins und die Mitglieder lasen die Bienenpflege.