Bienenwabe

Beitragsseiten

1979

16.03.1979   2. Monatsversammlung Gasthaus Brukstüble Eningen

Versammlungsleiter: Hermann Alle.

Anwesend: 40 Imkerfreunde.

Thema: Auswinterung und Durchlenzung.

Hermann Alle verstand es wieder hervorragend uns Imker einen Vortrag zu halten, der von einem überdurchschnittlichen Wissen der Imkerei geprägt war. Der Reinigungsflug habe sich bei unseren Völkern schon vollzogen. Somit könne man schon Aufschlüsse ziehen, über Gesundheit und Volksstärke. Dieses Jahr sind die Völker gut durch den Winter gekommen, trotz der langen anhaltenden Kälte. Was man im Herbst versäumt hat in Bezug auf Volksstärke, das könne man im Frühjahr nicht mehr reinholen. Darum betonte Hermann Alle, ein rechtzeitiges Abwandern vom Schwarzwald, konnten die Völker auf dem Heimstand noch zu einem kräftigen Bruteinschlag in Form einer guten Reizung führen. Denn nur die Jungbienen im August sind Winterbienen und bauen die Völker im Frühjahr wieder auf. Nun zur Reizung im Frühjahr meinte Hermann Alle. Alle Reizung hätte keinen Wert, wenn die Natur nicht mitmache. Wer seine Völker mit guter Volksstärke eingewintert hat, brauche sich jetzt nicht um Futternot zu bangen. Da die Frühtracht zur Entwicklung der Völker dient, so sei Wetter, Flora und Wasser von ausschlagender Bedeutung. Wobei Wasser im Frühjahr ein sehr wichtiger Bestandteil ist, um die Brut und dem eingedickten Futter für die Bienen mundgerecht zu machen. Auch sollte man die Völker nicht zu stark einengen um das mit Wasser verdünnte Futter abzulagern oder umzutragen. Eine gute Reizung wäre auch immer wieder eine Futterwabe aufritzen und direkt ans Brutnest hängen. Dieses Futter muss umgetragen werden und erzeuge dadurch viel Wärme, welches der Brut im Frühjahr nur von Nutzen sein könnte. Es müsste aber jedes Volk individuell behandelt werden. Wärme im Frühjahr sei jetzt auch sehr wichtig. Denn Wärme braucht nicht nur Futter, sondern auch Kraft. Kraft gleich Energie heißt für den Imker Honig (Futter) darum jetzt die Wärme zusammenhalten. In gut isolierten Beuten, bleiben die Heizkosten den Bienen erspart, da das Volk ja immer im Brutraum eine Temperatur von 35° - 36° Wärme aufzuweisen hat. Darum sollten Wetter; Wind; Wasser; Wolken; Futter und Blütenstaub, jetzt in gutem Einklang zueinander stehen, um den Bienen ein rasches Erstarken des Volkskörpers zu ermöglichen. Jeder Imker sollte sich immer einen Blütenkalender von seiner Umgebung seines Standes anlegen. Somit kann er unter Einbezug der 40 Tage Regel seine Völker einigermaßen darauf vorbereiten.

Zur eigentlichen Reizung unterstrich Hermann Alle noch: Nassfütterung sollte man jetzt nie anwenden, weil dadurch sehr viel Flugbienen aufs Spiel gesetzt würden. Auch sei eine Maischefütterung um diese Jahreszeit nicht zu empfehlen. Dagegen sei eine Fütterung aber nur von oben, (wegen der Seuchengefahr) immer zu begrüßen. Eine gute Reizfütterung wäre, so man hat, eingestampfte Pollenwaben die man mit Honig gut vermischt. Die Pollenecken oder Waben können vom Jahr vorher sein die dann in einem Kübel mit Abschäumhonig übergossen werden, bis zum Gebrauch haltbar gemacht werden.

Hermann Alle beendet sein Referat und stellte dasselbe zur Diskussion. Viele Imker meldeten sich zu Wort um aus dem Munde eines hervorragenden Praktikers in der Bienenzucht, noch ein oder das andere für sich an seinem Bienenstand zu Nutze zu machen. Es war schon zur vorgerückten Stunde da die Imker zur Heimfahrt aufbrachen. Beim Abschied konnte man noch die Worte vernehmen im BV Reutlingen lässt man sich immer wieder etwas Neues einfallen, das uns Imker immer zu Gute kommt. Ja das war wirklich eine sehr schöne Monatsversammlung.

Wahlen

Hans Blum wurde einstimmig zum 1. Vorsitzender auf vier weitere Jahre gewählt.