Bienenwabe

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1884

Vier Jahre nach der Gründung des BBZV 1884 war Landesausstellung des württembergischen Bienenzuchtvereins in Reutlingen. Welches Wagnis, welche Leistung für den BBZV Reutlingen mit seinen knapp 60 Mitgliedern! Von da an ging es mit der Bienenzucht im Bezirk rasch aufwärts, überall in Stadt und Land, ja selbst auf einsamen Höfen, so auf dem Dreherhof, Stahleckerhof und mehr, wurden Bienen gehegt und gepflegt. Eine Reihe von Imkern hatten ihre Völker in Pavillons untergebracht, so Herr Gfröreis von Großengstingen, Adam Tröster in Holzelfingen, Schmiedemeister Vöhringer in Kohlstetten, Rein in Undingen und Schuster in Kleinengstingen, ebenso Lorch in Hausen.

Größere Bienenstände hatten damals die Herren Wehler und Sautter in Pfullingen, Fabrikant Hartmann in Wannweil, unser Mitglied Sauer in Betzingen, ebenso unser einziges Mitglied Reinhold Sautter aus Ohmenhausen, der noch heute selten bei den Versammlungen fehlt.

Die Gebrüder Hack in Bronnweiler hatten neben ihrem Stand noch einen prächtigen Pavillon. Viele andere wären noch zu nennen, die mit großer Hingabe und Liebe Bienenzucht pflegten.

Als Maß traf man vereinzelt das Deutsch österreichische Normalmaß an, das heute noch hie und da auf den Bienenständen anzutreffen ist. Dieses Normalmaß wurde im Jahr 1880 auf der 25. Wanderversammlung in Köln von dem Großimker Dechte in Vorschlag gebracht.

Württemberg hatte seit 1872 ein eigenes Normalmaß, die Quadratschuhwabe.                                         In diesem Maß imkerte auch der Vorstand Gefröreis und andere Vereinsmitglieder. Dieses Quadratschuhmaß verschwand allmählich im Laufe der Jahre von den Bienenständen. In neuerer Zeit ließ jedoch Graze Endersbach dieses Maß in seinem Neuwürttembergischen Maß wieder auferstehen. Dieses Maß mit gleichem Brut- und Honigraum bewährt sich gut und findet viel Anklang, auch Elsäßer hat nebenbei bemerkt die Breite der ehemaligen Normalschuhmaßwabe beibehalten: 26 cm.

Der erste Vorstand des BBZV Herr Gefröreis war nicht nur ein tüchtiger Imker, sondern auch ein großer Freund des Obstbaues. Die heutigen Obstbauanlagen in Großengstingen sind größtenteils von Gefröreis angelegt worden.

Obstbau und Bienenzucht gehören zusammen.

Als Gefröreis die Beschwerden des Alters mehr und mehr spürte, legte er die Vorstandschaft nieder, besuchte aber immer noch regelmäßig die Versammlungen. Bis an sein Lebensende war er den Bienen in treuer Liebe zugetan, vielen Imkern war er ein treuer Berater und Führer, viele Anfänger hat er in die Geheimnisse der Imkerkunst eingeführt.

An seinem offenen Grabe hat Rektor Rieger dem Verstorbenen den Dank des Vereins ausgesprochen.