Bienenwabe

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1996

24.02.1996   Jahresversammlung Wahlkreis 7 in Balingen

Die Wahlkreisversammlung des Wahlkreises 7 fand in Balingen statt. Als Delegierte waren der 1. Vorsitzende Jens Kaiser und der 2. Vorsitzende Wilhelm Stengel.

Bei dieser Versammlung wurde unser Vorsitzende Jens Kaiser zum Wahlkreisvertreter gewählt. Er löst Den bisherigen Vertreter Herrn Guidi Klaiber ab. 

25.02.1996   Hauptversammlung im Südbahnhof in Pfullingen

Berichte

Der Vorstand gab einen kurzen Bericht und meinte, dass das vergangen Jahr für die Imker im Bezirk ein recht ertragreiches Jahr, ja man kann sagen ein gutes Honigjahr war. Konnten die Imker im Durchschnitt laut Umfrage 35,5 Kg. Honig ernten. Die Frühtracht war nicht gut, dafür war aber die Waldtracht umso besser.

Der Verein besteht zurzeit aus 149 Mitglieder diese bewirtschaften ca. 1400 Bienenvölker.

Am Samstag 24. Februar war die Jahresversammlung des Wahlkreises 7. Bei dieser Tagung wurde unser 1. Vorsitzende Jens Kaiser zum Vorsitzenden des Wahlkreises 7 gewählt. Wir gratulieren ihm zu seiner Wahl recht herzlich.

Schriftführer Rudolf Rilling verlas den Jahresbericht und Kassier Karl Kruzinna gab den Kassenbericht, welcher auch in diesem Jahr eine leichte Zunahme aufweist.

Kassenprüfer Anton Arko bestätigte eine einwandfrei Kassenführung und die Versammlung erteilte einstimmig die Entlastung.

Der Bienensachverständige Engelbert Leippert gab einen kurzen Bericht über die Situation der Faulbrut. 

Wahlen

Zu wählen sind der Schriftführer und ein Beisitzer. Die bisherigen Amtsinhaber Schriftführer Rudolf Rilling und der Beisitzer Manfred Haarer stellen sich wieder zur Wahl.

Es kommen keine weiteren Vorschläge und die beiden werden einstimmig wiedergewählt 

Anträge

Als Antrag lag vor: Die Versammlung möge beschließen, dass die Hauptversammlung vom Sonntag auf einen Freitagabend gelegt wird. Der Antrag wurde mit Mehrheit angenommen, zwei enthielten sich und eine Stimme dagegen. 

Neufassung der Bienenseuchen Verordnung

Bienensachverständiger Wilhelm Stengel gab eine kurze Erläuterung über die seit 28.11.1995 gültige Verordnung. Hier gibt es einige Veränderungen, so kann das Gesundheitszeugnis bereits im September ausgestellt werden mit einer Gültigkeitsdauer von neun Monaten.

Die Milbenseuche ist aus der Anzeigepflicht herausgenommen worden. Weiter gab er noch bekannt, dass die Versendung von Königinnen mit der Post wieder zulässig ist. 

Wanderstand Deckenpfronn

Franz Schmich gab bekannt, dass der Wanderstand Deckenpfronn in diesem Jahr instandgesetzt wird. Es ist dann Platz für ca. 40 Bienenvölker. Die Imker vom BV Reutlingen, können nach Anmeldung bei dort aufwandern. Die Standgebühr beträgt pro Volk 2,00 DM. 

20./21.04.1996 Württembergischer Imkertag in Ellwangen

Am Württembergischen Imkertag in Ellwangen nahmen als Delegierte der 1. Vorsitzende Jens Kaiser,                 2. Vorsitzender Wilhelm Stengel, Honigobmann Klaus Kühbauch, Beisitzer Franz Schmich teil.

Aus den Berichten war zu entnehmen, dass die Mitgliederzahl in Württemberg unter 10.000 gesunken ist. Hatte der Landesverband im Jahr 1994 noch 10.103 Mitglieder sank die Zahl im Jahr 1995 auf 9.859, das ist ein Minus von 244 Imker oder 2,4%. Der Gesamtabgang waren 518 Imker und an die Neuzugänge waren es 274 Imker. Die Mitgliederzahl betrug in den Nachkriegsjahren 25.000 Mitglieder. Der Rückgang bei der Völkerzahl ist noch deutlicher. Ein Minus von 5,4%, das sind 6.655 Völker, führte zu einem Gesamtbestand von 117.009 Völkern bei den Mitgliedern im Verbandsgebiet Württemberg. Die Imkervereine sind um 1 auf 103 zurückgegangen, der BV Plüderhausen hat sich aufgelöst. 

01.06.1996 Reparatur Bienenstand Deckenpfronn 

Nach längerem verschieben der Reparatur am Wanderstand Deckenpfronn war es nun soweit, dass der Termin passte und auch das Wetter einigermaßen mitmachte. Am Samstagmorgen trafen sich die Imkerkollegen Franz Schmich, Klaus Kühbauch, Manfred Haarer, Karl Bortot mit Sohn Rainer, Andreas Heinzmann und Rudolf Rilling am Stand in Deckenpfronn. Am Dach mussten teilweise die Sparren und Bretter erneuert, und mit Dachpappe abgedeckt werden. Somit ist der Wanderstand wieder in Ordnung und es bleibt nur zu wünschen, dass er auch in Anspruch genommen wird. Den Helfern sei herzlich Dank gesagt. 

Preisentwicklung für 0,5 Kg in DM von 1980 bis 1994

Jahr      Raps                Blüte                Wald               Heide               Tanne

1980    7,48                 6,98                   8,55               10,77                 9,85

1981    6,99                 8,83                   9,69               11,18               12,58

1982    7,86                 9,24                 10,69               11,86               11,86

1983    k. A.                9,95                 11,08               12,99               12,99

1984    7,49                 7,26                   9,01               11,71               11,47

1985    7,34                 7,17                   8,84               12,83               12,01

1986    7,44                 7,44                   8,87               12,49               10,83

1987    7,44                 7,49                   9,57               14,21               10,79

1988    7,76                 7,57                   9,35               12,11               11,56

1989    7,55                 7,06                   9,24               14,18               10,73

1990    6,67                 6,18                   8,68               14,80               10,38

1991    6,41                 6,12                   8,54               11,10               11,91

1992    6,45                 6,68                   9,05               12,00               11,55

1993    5,96                 6,65                   8,79               13,49               11,16

1994    6,42                 6,48                   8,40               13,92               11,34 

26.10.1996 2. Honigtag des LV Württembergischer Imker in Gaildorf 

Ein Bericht von Honigobmann, Klaus Kühbauch

Teilnehmer des BV Reutlingen waren der 1. Vorsitzende Jens Kaiser und Honigobmann Klaus Kühbauch. Nach einer langwierigen Anfahrt (1 Std. 45 min) wurde der Tagungsort Gaildorf erreicht. Die Stadt Gaildorf hat ca. 12.000 Einwohner und liegt abseits aller Autobahnen ca. 15 km südlich von Schwäbisch Hall im Tal der Kocher. Der dortige Imkerverein hat ca. 150 Mitglieder und ist bekannt durch eine eigene Zuchtrichtung: die Limburger Linie. Der 1. Vorsitzende Herr Köger begrüßte nach der Eröffnung durch Herrn Reck die ca. 150 Teilnehmer der Veranstaltung. Auch Herr Bürgermeister Engel ließ es sich nicht nehmen, seine Stadt mit blumigen Worten vorzustellen. Im 1. Referat des Tages verlas die Honigobfrau des LV, Frau Hildegard Bergen, ein Referat von Dr. Müller (Aulendorf) über die Geschichte des Imkerhonigglases.

Aus dem Inhalt:

Das Glas existiert nunmehr seit 70 Jahren, es wurde 1926 für alle Verbände eingeführt. Die erste Fertigung erfolgte in Dresden, ein 500 gr Glas kostete damals 20 Pfennige bei einem Honigpreis von ca. 1,00 Mark/Pfund. Zunächst hatte das Glas einen Verschlussfaden, der aber bereits nach zwei Jahren durch eine Verschlusslasche abgelöst wurde. Das Imkerhonigglas hatte mehrere Vorläufer, so auch in Württemberg wo bereits 1912 ein einheitliches Honigglas eingeführt wurde. Vermutlich ging dieses Glas durch die Kriegswirren des 1. Weltkrieges wieder unter. Dem Imkerhonigglas wird weiter eine gute Zukunft prognostiziert, weil das Glas werbewirksam sei. Derzeit werden pro Jahr ca. 10 Millionen Gläser in Deutschland verkauft. (Würde ca. 5.000 Tonnen Honig entsprechen). Inzwischen war auch Dr. Schieferstein, Vorsitzender des DIB in der Halle eingetroffen und begrüßte die Tagungsteilnehmer. Er erklärte, dass er selbst bereits seit 1950 das Imkerhonigglas verwendet und setzte sich nachhaltig für die weitere Verwendung und für eine weitere Ausbreitung des Imkerhonigglases ein. Trotz aller verkaufstechnischer Änderungen (neues Etikett) muss die Grundkonzeption (Glas und grünes Kreuz) beibehalten werden. Besonderes Augenmerk ist ferner auf den Wassergehalt des Honigs zu richten. Der sollte maximal 18% betragen. Auch Verdeckelter Honig hat oft mehr als 18% Wassergehalt. Lösungsmöglichkeit: entnommene Waben durchlüften. Da Honig nach der Schleuderung wieder Wasser aufnehmen kann (auch im verschlossenen Imkerhonigglas) sollte ein geeigneter Lagerraum vorhanden sein. Geeignet sind Räume mit einer Raumtemperatur von weniger als 15°C im Jahresmittel und einer relativen Luftfeuchtigkeit von <= 50%. Zum Schluss wurde noch die Sortendeklaration angesprochen. Im Grund ist neben den Namen des Erzeugers/Abfüllers und der Inhaltsmenge nur die Bezeichnung Honig erforderlich. Bei einer näheren botanischen Bezeichnung (z.B. Löwenzahn, Raps, Himbeere usw.) müssen mehr als 50% des Honigs auch aus dieser Trachtquelle stammen. Häufig kann dies aber nur durch eine chemische Analyse bestimmt werden. Als dritter Referent sprach der Vorsitzende des LV Württemberg, Herr Reck, über das Thema Vermarktung. Da Herr Reck auch Geschäftsführer der SIG ist, können wir unterstellen, dass er vielfältige Kenntnisse auf diesem Gebiet hat.

Zunächst einige Marktdaten:

Der pro Kopf- Verbrauch in Deutschland ist gestiegen auf 1,5 Kg Pro Jahr (1995). Aber auch die Angebotsmenge (Inlandshonig) ist gestiegen. Die Direktvermarktung (Inlandshonig) erfolgt laut Herr Reck zu 95% durch den Imker, nur 5% des Inlandshonigs werden über Abfüller vermarktet (ich zweifle diese Zahlen an). Weiter wurde darauf hingewiesen, dass bei der Direktvermarktung unbedingt die Qualität stimmen muss. Probleme sind: Kandierung, Geschmacksunterschiede und Entmischungen. Honige, die relativ schnell kandieren sollten deshalb unbedingt cremig angeboten werden. Das 500 gr Glas stellt laut Herrn Reck eine ideale Größe dar, in Bezug auf die Haushaltsgröße (1,5 Pers./Haushalt) und den jährlichen Verbrauch. (Aber auch das 1.000 gr Glas wird laut Dr. Schieferstein stärker als erwartet nachgefragt). Herr Reck wünscht sich für das 1.000 gr Glas die gleiche Form, das heißt einen größeren Deckel. Braunes Glas wird vom DIB und den Vermarktungsspezialisten abgelehnt, da die Honigsorte nicht mehr erkennbar ist. Der Twist off Deckel sei auch nicht unbegrenzt haltbar, eine Einführung wird weiter abgelehnt.

 Klaus Kühbauch